Nach dem Prototyp kommt die richtige Arbeit - Marblehead Nephilim
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Kass, Torsten
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Vom ersten M-Boot, meine Rage, bis heute war es ein langer Weg und jedes weitere Boot war eine Evolution.
2019 bin ich von dieser Linie komplett abgewichen und habe das Design radikal geändert und das Boot (Schnabeltier) ist sehr gut gelaufen.
Nur hatte ich mit diesem Design immer nen Problem - meine Augen wollten sich einfach nicht mit den Linien anfreunden. Daher habe ich 2020 beschlossen, die Linien der Rage und des Schnabeltieres zu vereinen.
Heraus kam die Nephilim.
Auch dieses Boot ist komplett im CAD entstanden und wurde dann gedruckt.
Bei diesem Boot bin ich meiner Linie treu geblieben...nur noch etwas deutlich ausgeprägt. Auch die Nephilim hat wieder die bewährten Sprayrails bekommen. Das Unterwasserschiff ist eine Mischung aus U-und Rundspanter. Der Bug hat einen Hauch mehr Volumen - geht schon in Richtung F3 - aber der Rumpf ist breiter und hat wieder relativ wenig Tiefgang.
Die gesamte Auslegung ist für mehr Wind gerechnet. Ich lebe nun mal im Norden.

Leider war bis vor Kurzem eine Beurteilung des Bootes unmöglich. Corona-bedingt fanden keine Regatten statt und so war alles nur graue Theorie.
Also war das Boot nur zweimal allein im Wasser, aber diese zwei Tests haben mir doch ein gutes Gefühl gegeben...
...und dann hat die WSG eine Freundschaftsregatta angesetzt! Die Teilnehmerzahl war sehr gut und auch der Schnitt der Bootskonstruktionen war sehr gut. Viele aktuelle Boote und Skipper, die wissen, was sie tun. Da kann man mal 1000km fahren, um das neue Boot im realen Leben zu sehen!
Was soll ich sagen...das Ergebnis war mehr als überraschend!
Obwohl Leichtwindbedingungen vorherrschten und man auch mal durch ein Loch treiben musste, hat das Boot keine Leichtwindschwäche gezeigt.
Nach zwei-drei Läufen war das Boot relativ vertraut und ich habe mich auf die Eigenschaften konzentriert. Ok, man sollte sich mehr auf das Feld konzentrieren und vernünftig starten, aber es war der erste Einsatz des Bootes! Da will ich erstmal das Boot kennenlernen.
Kurz zusammengefasst: Ich habe mich verliebt! Vorwind funktioniert sie, aber auf der Kreuz macht sie einfach nur Spass! Sie braucht keine Korrekturen, geht gut durch die Manöver und springt verdammt gut an.
Die letzten Tage habe ich damit verbracht, zu überlegen, wie es mit dem Boot weiter geht.
Derzeit ist die Dame übergewichtig. Sie hat 250g zu viel auf den Rippen und nur 3,1kg Blei drunter. Da wäre noch sooo viel möglich...
Mit einem neuen Druck könnte ich vielleicht 100g sparen, aber das sind noch immer 150g zu viel, wenn ich von 750g für einen fertig ausgerüsteten Rumpf mit Ruder ausgehe.
....und ein neuer gedruckter Rumpf macht genau so viel Arbeit, wie ein gedrucktes Urmodell samt Formenbau...
Der Rumpf ist schon umgezeichnet und zum Urmodell mutiert und der Drucker arbeitet.
Also Vollkohle für das zweite Boot und hoffentlich Italien.
Fortsetzung folgt!
...und noch ein paar Bilder vom Prototyp
MfG
Torti
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Kass, Torsten
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...und da für ein Urmodell Quick & Dirty ausreicht, war die Druckzeit auch überschaubar.
Die drei Teile sind verklebt, der Rumpf ganz kurz mit 240er Papier abgezogen und die Nähte kurz verspachtelt.
In der Zwischenzeit habe ich mir Gedanken über den Innenausbau gemacht. Alle Komponenten kommen relativ dicht an die Masttasche, um das Blei zentral unter die Flosse setzen zu können. Beim Prototyp habe ich Servo und Winde zu weit nach achtern platziert.
Montiert wird alles auf einen "Geräteträger". Nur der Akku kommt direkt an die Kieltasche.
Der Geräteträger wird aus LW-ASA gedruckt und ist damit auch temperaturstabil! Windenplatte wird natürlich gefräst. Ich habe die Platte so ausgelegt, dass ne RMG, oder mein geliebtes Ditex Platz finden. Dafür muss nur die Platte getauscht werden. Gewicht des Trägers: 27g
Material für den Formenbau ist bestellt...da wartet schon jemand auf einen Rumpf...

MfG
Torti
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Kass, Torsten
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Der Bereich Heckspiegel/Ruderkoker ist wieder eine Einheit und zentriert sich selbst im Rumpf. Der Ruderhebel ist lösbar fest im Rumpf und das Ruderblatt kann gezogen werden, ohne das sich der Ruderhebel verabschiedet. Am Kokerspant ist auch gleich die Umlenkrolle montiert.
Der Geräteträger ist auch etwas kompakter geworden und hat die Schotführung auch gleich mit drin. Auch das Rohr für den Travellerpin ist integriert. Ja, das Boot kann auch konventionell geriggt werden!
Ausserdem ist die Umlaufschot innenliegend.
MfG
Torti
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Kass, Torsten
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Wichtig war mir, eine konventionelle Takelung zu ermöglichen, ohne die Linien des Bootes zu sehr kaputt zu machen.
Ausserdem war es mir wichtig, das Boot mit dem A leicht zu halten. Wenn die kleineren Riggs zum Einsatz kommen, spielen 100-200g keine Rolle, aber bei Leichtwind zählt jedes Gramm, um die WL zu halten.
Daher habe ich das System an die Starkers angelehnt. Es gibt beim Wechsel auf die konventionelle Takelung zwei zusätzliche Teile zu montieren. Einmal den "Focktraveller" und den Mastcontroller. Beide Teile werden nur gesteckt und sind in Sekunden montiert, oder demontiert.
Der zusätzliche Rumpfaufsatz wird eine CFK-Halbschale und folgt der Kontur des Decks. Laminiert wird in einer Silikonform, da es Hinterschneidungen gibt.
Der Mastcontroller wird nur in zwei Führungen der Swing-Platte eingeschoben und stützt sich an der Riggsicherung fürs Swing ab. In dieser Riggsicherung ist auch das Loch für die hintere Aufnahme der Halbschale integriert. Die Fockschot hat also keine Chance sich irgendwo zu verheddern!
Die vordere Öse erhält eine einfache Zugentlastung durch ein 3mm-Carbonrohr, dass bis zum Rumpfboden geht und eingeharzt ist. Also bleiben nur 3-4 Gramm dauerhaft im Boot, um konventionell und Swing segeln zu können.

MfG
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Kass, Torsten
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Gefräste Formen von einem absoluten Profi! Dank Tino Fuchs hat sich ein sehr produktiver Kontakt ergeben.
Ich bin richtig happy...
MfG
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Kass, Torsten
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Kass, Torsten
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Es fehlt nur noch ein Hauch Klarlack und die Elektronik, sowie Bumper und ein paar Ösen.
MfG
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Sablowski, Jörn
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Kass, Torsten
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Grundplatte der RMG ist aus LW-PLA gedruckt und mit 240er Carbon beschichtet.
Die Trommel ist eine 32er - nur keine RMG.
Leider hatte der neue Eigner des Bootes keine Trommel, also habe ich mal schnell gemessen, gezeichnet und gedruckt.
Nach ner Stunde war die Trommel einsatzbereit. Der Mono X-Drucker ist ein verdammt schneller Harzdrucker...
...und skalieren ist dank CAD auch kein Problem.
MfG
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Andreas Ebert
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wie sieht es mit der Temperaturbeständigkeit von dem Harzdruck aus? ist das besser wie bei PLA?
Und coole Idee mit dem Druck in LW-PLA und dann mit Carbon belegen

Gewichtstechnisch kaum zu schlagen oder? Hast du schon mal vergleiche zu Airex gemacht?
RG65 / Nuraghe_65 - Slim_65 - Nuragica_65
IOM / Fraktal - Test5
M / Quark - Joker - Nuraghe_M
10 / Diamond
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Kass, Torsten
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Airex müsste ich beidseitig beschichten, da es nicht druckfest ist...würde schwerer werden.
...und bei den Trommeln mache ich mir keine Sorgen. Bis jetzt habe ich die immer mit dem FDM gemacht. Auch aus PLA und keine Probleme gehabt.
Mit dem Harzdrucker ist es noch einmal ne ganz andere Geschichte. Das Harz verhält sich ähnlich zu Epoxi...also wird ab ca. 100 Grad weich und bröselig.
Du kannst aber auch etwas Geld in die Hand nehmen, dann sind 260 Grad drin. Leider ist das Boot dann nicht mehr vorhanden...

MfG
Torti
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Kass, Torsten
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Sablowski, Jörn
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