i1Die Teilnehmer der Deutschen Nationalmannschaft: Jens Amenda, GER 124, amtierender Deutscher Meister Hans-Dieter Krings, GER 35, Max Lehmann, GER 125, Walter Luitz, GER 358, Jochen Burhenne, GER 483. Carsten Posmik musste in der letzten Woche aus gesundheitlichen Gründen absagen, gute Besserung!

i2Freitag, 16.11.2012: Ich war noch auf der Arbeit gebunden bis zum Nachmittag, Abfahrt deshalb erst gegen 17 Uhr. Nachtfahrt, den Karawankentunnel wollten wir noch durchfahren wegen der Baustelle, da waren morgen längere Wartezeiten zu erwarten. Wir haben von 3 bis um 7 Uhr im Auto geschlafen. Nach der frostigen Nacht ging es weiter und nach der kurvigen Küstenstraße mit Tempo 40 und der Überfahrt auf der Fähre endlich angekommen!

Samstag, 17.11.2012: Kein Programm, Vermessung schon erledigt, nur ganz schwacher Wind für ein paar Probeschläge mit der Erkenntnis, dass die Strömung von Ebbe und Flut eine ganz andere Annäherung an die Startlinie und die Luvtonne erforderten. Boot duschen und das Salzwasser abspülen, Lager in einem im Winter leeren Supermarkt, dicht gedrängt.

Sonntag, 18.11.2012: Um 11 Uhr sollte die Eröffnungszeremonie auf dem Marktplatz am Hafen beginnen. Dazu gehörte auch eine Regatta im Hafei11nbecken mit einem Teilnehmer pro Nation. Dann das Übliche, Reden und Ansprachen des Bürgermeisters, des Tourismusmanagers und der Regionalpolitiker plus Übersetzung auf Englisch. Einmarsch der Fahnen, Tanz der Dorfschönheiten, Folklore-Gesang, Stehempfang mit regionalem Wein und Schnittchen, die sehr schnell alle waren. Es hatte begonnen zu regnen. Wir konnten nur hoffen, dass die Worte des Veranstalters eintreffen würden: Die Besten der vielen Regatten in Cres seien in der Vergangenheit immer die gewesen, die mit Regen bei der Eröffnung begonnen hätten. Dauerregen. Nur wenige Segelrunden, bis wir durchnässt waren. Am Abend gab es einen Vortrag von einer Naturschützerin, die das Vorkommen der Mönchsrobben in der Adria erforscht hat. Nun konnten wir verstehen, warum das Logo auf unserem Regatta-Shirt eine Robbe war.

Montag, 19.11.2012: Es hatte die ganze Nacht geregnet. Pünktlich um sieben hörte es auf. Einteilungsläufe: Ich war Vorletzter geworden, E-Gruppe. Dieter auch. Jochen hatte einen Platz für die D-Gruppe geschafft. Max hatte in seinem Einteilungslauf einen Platz für die C-Gruppe ersegelt, Jens in Gruppe B!
2. Lauf: Ich hatte in E den Aufstieg knapp verpasst, Hans-Dieter war aufgestiegen! Gruppe D: Jochen hatte einen Kontakt, der ihm fast den Mast gebrochen hätte, mit verbogenem Mast musste er absteigen. Auch Max musste absteigen. Jens hatte dagegen den Aufstiegsplatz zur Gruppe A in Sii7chtweite, aber nicht ganz erreicht.
3. Lauf, Gruppe E: Jochen hatte den Mast mal so fast gerade gebogen,16., ich hatte den Aufstieg um zwei Plätze verpasst. Gruppe D: Max 15., musste absteigen. Hans-Dieter hatte den Aufstieg nur um einen Platz verpasst!
16 Uhr, Ende für heute, das Licht wurde schlecht. Hier wird es zu dieser Jahreszeit um kurz nach 17 Uhr dunkel. So weit im Süden ist die Dämmerung auch viel kürzer als bei uns. Die Schweden waren gut drauf: bei ihnen wird es jetzt zu Hause ja noch viel früher Nacht! Mal sehen, was der morgige Tag bringen wird.
Dienstag, 20.11.2012: Es hat auch in der Nacht geblasen. Welches Rigg nehmen? Es war grenzwertig. Nachdem viele auf B umgeriggt hatten und die A-geriggten Yachten unkontrollierbar wurden, fuhren alle mit dem B-Rigg. Der Wind kam schräg ablandig, die Abdeckung war mit A zu meistern, aber auf dem Vorwindschenkel war der Wind zu stark. Diese Wirbel und Dreher an der Luvtonne!
4. Lauf: Heat Echo, Gruppe E. Walter, Jochen, Max. Ich wurde mal wieder am Start abgeschossen, dem Feld hinterher jagen, ein Aufstieg nicht mehr möglich. Max und Jochen hatten es auch nicht geschafft. Hans-Dieter in Gruppe D, konnte drin bleiben. Jens war in die Gruppe A aufgestiegen! Er hat es aber um einen Platz verpasst, in A zu bleiben. Der Wind kam nun mit unterschiedlicher Stärke. Die einen blieben beim B-Rigg, andere wechselten wieder auf A. In den gemischt geriggten Feldern hatte zuerst noch die mit B-Rigg Vorteile, aber zunehmend die Yachten mit A-Rigg. Also wieder umriggen.
5. Lauf: Gruppe E. Jochen war als erster um die Luvtonne, als Erster am Gate, hatte aber die rechte Tonne gewählt und wurde bei der zweiten Kreuz und in den unberechenbaren Drehern an der Luvtonne überholt von denen, die um die andere Tonne gefahren waren. Aufstieg futsch! Max war auf einem Aufstiegsplatz, dann hatte er einen Funk-Aussetzer und fuhr rechtwinklig weg vom Feld. Als er das Boot wieder kontrollieren konnte, reichte es nur noch für den achten Platz, kein Aufstieg. Beim Start hat sich einer mit einem schnellen Schlenker nach Lee auf mich drauf gelegt, bis die Verhakung wieder gelöst war, war das ganze Feld schon 30-40Meter weg. Was nützte es mir da, wenn der andere disqualifiziert wurde? 15. Platz von 19 in E! Das füllt das Punktekonto! Dieter gewann den Lauf der Gruppe D mit großem Vorsprung. In der Gruppe C hatte er einen Frühstart, aber er kämpfte sich gut durch das Feld. Auf der Zielkreuz blieb die Fockdirk an der Saling hängen, er konnte sich nicht mehr auf einen Nichtabstiegsplatz retten. Jens in Gruppe B: Nachdem er wegen einem Pulk mit Wegerecht wenden musste und er dann in den Drehern an der Luvtonne nicht vorwärts kam, war er Vorletzter an der Luvtonne. Beim letzten Gate ging er um die andere Tonne als die vor ihm und wurde noch 10.!
6. Lauf: Jochen hatte ich nicht beobachten können. Ich hatte mit BB-Wind eine Kamikaze-Durchquerung eines Pulks von Steuerbordwind-Yachten, regel(ge)recht im Zick-Zack durch alle durch und an der Luvtonne hatte ich dann STB-Wind! Als 7. um die Luvtonne! Aber die Lücke zu den voraus Fahrenden konnte ich nicht schließen, im Gegenteil, sie hatten eine Böe und ich stand (vergleichsweise) im Öl. 15 Meter Abstand, als sie das Gate nach rechts rundeten. Ich dann also links rum und auf der Ziellinie hatte dann nur noch eine halbe Bootslänge gefehlt für einen Aufstiegsplatz! Dieter konntei9 in D bleiben. Jens in Gruppe B hat sich mächtig aufgeregt, dass er beim Start sehr behindert wurde, er schaffte es gerade noch auf einen Nicht-Abstiegsplatz.
7. Lauf: Gruppe E wurde aufgerufen, die letzte Wettfahrt für heute, kurz vor 4 Uhr, das Licht wurde schon schwierig. Jochen hat sich im Pulk an der Luvtonne festgefahren, ich außen rum als sechster. Max lag mit Vorsprung vorne! Er hatte diesen Lauf auch sicher nach Hause gefahren und mit großem Vorsprung gewonnen. Ich konnte meinen 6. Platz halten, Aufstieg! Ein versöhnlicher Abschluss eines Tages, bei dem ich mich nach 3 Behinderungen am Start nach dem 5. Lauf zwischenzeitlich auf dem 71.Rang wiederfand. Das war bestimmt nicht das, was ich mir erhofft hatte. Aber nun wollen wir sehen, was der morgige Tag bringt.
Mittwoch, 21.11.2012: Nach dem letzten Renne gestern – 7 Charly – ging es am Mittwoch mit Gruppe Delta weiter. Weniger Wind als gestern, ca. 10 kn und viel Wellen vom Wind in der Nacht. Ca. 12°, Sonne, herrlich. Alle segelten das A-Rigg, das bei diesen Bedingungen ganz anders getrimmt werden musste.
7 D: Ich war zu früh an der bevorteilten BB-Starttonne, der ganze Pulk war auch da. Nach meinem Kringel für eine Berührung war ich letzter. Egal, wohin ich wendete, ich musste abfallen und fuhr dem Feld hinterher. Max hatte sich auf einen Nichtabstiegsplatz gekämpft, war aber einem voraus fahrenden hinten drauf gefahren. Nach dem Kringel war auch er abgestiegen. Dieter wählte den Schlag ganz hinaus, war erster, verpasste die Tonne vom Gate, musste zurück, wurde doch noch zweiter! Aufstieg!
7 C: Dieter wählte wieder den Schlag nach draußen, aber die anderen waren trotz Kabbelwelle an der Mauer schneller. Vorletzter, Abstieg.
7 B: Warten, Reparaturzeit. Hub Gillessen war die Fockaufhängung im Rumpf gerissen. Er knotete eine Plastikperle unter den Rumpf, strömungstechnisch eine Katastrophe. Mit dem Adrenalin der Reparatur unter Zeitdruck in den Adern wurde er zweiter, Aufstieg in Gruppe A! Jens konnte in der Gruppe gut mithalten. Bei einem Winddreher an der Luvtonne konnte er die Tonne nicht mehr anliegen, aber er hatte Glück (Können!?!), dass er eine Lücke zum weg wenden gefunden hat. Auf der Zielkreuz war der Holeschlag verlustreich, egal, sieben hinter ihm, in der Gruppe drin geblieben!
8 E: An der Luvtonne hatte ich es nicht mehr geschafft, hinter einem Italiener abzufallen, verhakelt, richtig lange, das Schlauchboot konnte nicht durchs Regattafeld anrücken. Als wir wieder frei waren, hatten mich die ersten schon überrundet, drittletzter. Jochen mit B-Rigg einen Platz vor mir, den Riggwechsel-Poker verloren. Max wurde nach einem Verhakler auch nur 13.
8 D: Dieter hatte auf der Kreuz ein paar Stehpausen in den Winddrehern, er hatte es gerade noch geschafft, in der Gruppe zu bleiben.
8 B: Jens hatte vertrimmt, das Boot lief überhaupt nicht, letzter, Abstieg.
9 E: Start, vor Erreichen der Luvtonne wurde der Lauf wegen schlechter Windbedingungen abgepfiffen. 1 ½ Stunden warten, weil es zu wenig Wind hatte. Ohne Wind wurde es richtig warm in der Sonne, eine Jacke nach der anderen konnte ich ausziehen und wir saßen im T-Shirt da. Um 13:45 Uhr ging es weiter, mit wenig Wind und immer noch unangenehm viel Wellen. Der lange Schlag nach außen, wo ich mehr Wind erwartet hatte als in der Abdeckung der Mauer und der an der Kante stehenden Menschen, war nix. Ich konnte bis ins Ziel keinen Platz mehr aufholen, zwölfter. Max 10., Jochen 15. Es sind in den vergangenen Läufen ein paarmal Segler aufgestiegen, die bisher in der Gesamtwertung hinter mir lagen. Nun werden sie mich überholt haben.
9 D: Es läuft auch bei Hans-Dieter nicht. Auf einem Abstiegsplatz war der Verhakler an der Leetonne auch noch egal. Abstieg.
9 C: Jens schaffte es gerade noch auf den letzten Schlägen der Zielkreuz in der Gruppe zu bleiben. Nach dem Lauf fing er an, sein Rigg (wieder) neu einzustellen. 10 E: Leichter Wind, ja keine falsche Bewegung mit dem Funk, ja nicht verpennen, wenn der Wind drehte und ich abfallen musste, um die Fahrt im Boot zu halten. Max wurde dritter, ich vierter, Aufstieg! Leider nicht für Dieter und Jochen.
10 D: Max war vor der Luvtonne in einem Winddreher verhungert, ich hatte auf der Kreuz die falsche Seite gewählt und wir beide konnten uns bis ins Ziel nicht mehr auf einen Nicht-Abstiegsplatz retten.
10 C: wurde abgesagt, weil der Wind zu schwach war.
Donnerstag, 22.11.2012: Bewölkt, sehr leichter Wind, ablandig. Trotzdem wurde zum Start aufgerufen „Heat charly on the water, please“. Das Wasser war viel ruhiger als bisher, aber der Wind … noch ruhiger.
10 C: mit Jens. Nach zwei general recalls (allgemeiner Rückruf) und erst „rule india“ (bei Frühstart muss eine Startonne umrundet werden), dann „black flag“ (wer in er Startminute über die Startlinie fährt, wird disqualifiziert) hatte Jens doch etwas Stress beim Start: rechts und links von ihm zogen sie los, Jens kam nicht in Fahrt. Von da an war nur noch Kampf gegen den Abstieg. Er versuchte die Vorwindstrecke draußen, in der Hoffnung auf besseren Wind dort. Plötzlich zogen die Yachten unter Land an, am Gate wurde es eng. Auf der Kreuz stellte sich die Frage, ob der Schlag nach draußen oder zur Mauer hin der bessere wäre. Jens Anstrengung wurde vom Glück belohnt, sechs hinter ihm, in der Gruppe geblieben.
10 A: Das Wende-Duell von Brad und dem Kroaten war schon sehenswert.
11 E: Aufruf zum Start, Startlinie verlegt, in der Startminute drehte der Wind um mehr als 90°. Entscheidung der Wettfahrtleitung: Umzug zum anderen Regattafeld 100 Meter weiter auf der anderen Seite des Leuchtturmes. In der Lotterie, wer von dem bisschen Luftzug etwas einfangen konnte oder wer mit hin und her flappenden Segeln mit der Tide trieb, hatte ich ein wenig mehr Glück als die anderen deutschen Teilnehmer. Für einen Aufstiegsplatz hatte es aber wieder nicht gereicht.
11 C: Jens konnte ich nicht beobachten, weil ich zum Essen gegangen bin, so ein Lunchpaket wie das von gestern wollte ich mir nicht noch mal antun. Er sagte, er sei achter geworden oder so, auf jeden Fall habe er den Aufstieg verpasst.
12 E: Leider hatte ich meinen ursprünglichen Plan aufgegeben, nämlich rechts zu starten und gleich nach rechts zum Ufer hin zu wenden, um dann unter der Tribüne mit viel Höhe hoch zu ziehen. Stattdessen kam ich mit BB-Wind in einen Pulk mit STB-Wind. Zu spät die Wende eingeleitet, hatte ich Max’ Breitseite getroffen. Das hatte ihm so viel Fahrt aus dem Schiff genommen, dass er die Luvtonne nicht mehr anliegen konnte, in den nächsten Pulk wenden ging auch nicht, Aufstiegschance dahin. Er ist jetzt am Abend immer noch sauer auf mich, berechtigterweise, dabei habe ich das bestimmt nicht mit Absicht.... Aber wie sollen wir vorwärts kommen, wenn wir uns gegenseitig..... ja ich bin Schuld gewesen. Wenigstens Schuld übernehmen kann ich gut. Dieter und Jochen hatten an der Luvtonne ganz wenig Wind und wurden von der Strömung so vertrieben, dass sie nicht mehr um die Tonne kamen und klebten aneinander. Da waren auch noch andere im eingeparkten Paket an der Tonne. Als ich meinen Kringel für den Kontakt mit Max drehte, wendete einer ganz plötzlich und gabelte mich auf, ein zweiter Kringel war die Folge. Danach fuhr ich weit rechts nach Luv, um nicht auch noch in die gleiche Lage wie Dieter, Jochen und Max (und einige andere) zu kommen, konnte den ganzen Pulk umkurven und war plötzlich vor allen Verkeilten um die Tonne! Dieter war so verärgert, dass er so fest auf das Geländer des Steuer-Podestes geschlagen hat, dass mir fast der Sender ins Wasser gefallen ist. Auf dem Vorwindschenkel flappten die Segel hin und her, erst auf der Zielkreuz kam wieder ein leichter Zug. Aber mir reichte es mal wieder ganz knapp nicht zum Aufstieg, den anderen leider auch nicht.
13 D wurde wegen zu schwachem Wind auf der Vorwindstrecke abgebrochen. Ansage der Wettfahrtleitung: erneuter Umzug zum anderen Regattafeld. 14:50 Uhr, ein Startversuch, Abbruch, warten15:15 Uhr die Ansage „no more racing today“.
Max hat dann noch HansDieter mit dem WoMo zur Tankstelle gelotst, mit dem rollenden Haus in Hafennähe in die Altstadt  ging gerade so. Das angekündigte Fußballspiel der Teilnehmer (die wollten) war noch nicht im Gange, dafür haben wir uns die Anlieferung der Oliven an der genossenschaftlichen Olivenpresse angeschaut. Nach einem weiteren Spaziergang durch das Labyrinth der engen Altstadtgassen (das Licht war leider schon zu wenig zum Fotografieren) und Einkauf von flüssigem Nachschub zum Trösten sind wir müde ins Hotel zurückgekehrt. Richtig müde, aber wovon bloß?

Jetzt ist der größte Teil der Regatta vorbei, mein Punktekonto ist prall gefüllt, kaum eine Chance, noch mehr als einen oder zwei zu überholen. Nach den EM 2008 in Dubrovnik und 2010 hatte ich mir etwas mehr erhofft. Max meinte auch, dass er noch nie so schlecht bei internationalen Events abgeschnitten hätte. Woran kann das liegen? Sind die Teilnehmer bis in die E-Gruppe stärker als bei einer Weltmeisterschaft, wo aus den anderen Kontinenten vielleicht mehr Teilnehmer mit noch nicht so viel Erfahrung und Leistungsniveau kommen? Ist die Leistungsdichte in Europa größer? Sind es die wechselnden Bedingungen? Welle, Wind, Tide? Jede Veränderung hatte eine andere Einstellung des Riggs erfordert, wir hatten da zu wenig Erfahrung mit den angetroffenen Bedingungen.
Was sonst noch? Möglichkeiten und Vorschläge zur Verbesserung hatte ich ja schon 2008 in und nach Dubrovnik zusammengestellt, aber noch nicht mal eine einzige Antwort erhalten. So also auch nicht. Jetzt bin ich mal gespannt auf konstruktive Vorschläge.

Freitag, 23.11.2012: 12°, diesig, neblig, Landbrise sehr schwach, ablaufendes Wasser. Als die Sonne heraus kam, wurde der Wind noch schwächer.
12 D: wurde ja gestern Abend abgebrochen. Ich sollte als Observer einspringen für jemand, der nicht da war. Ich hatte beobachtet, wie einer die Tonne nicht gerundet hatte und hatte das auch meinem Umpire gesagt und gezeigt. Der schaute aber woanders hin und versprach mir lediglich, dass er mit seinem Kollegen sprechen würde. Der hatte aber auch nichts gesehen und so wurde der Einlauf so gewertet. Ich habe später den Hauptschiedsrichter aufgesucht und ihm die Situation geschildert. Entweder sind Observer zum observen (=beobachten) da oder man braucht keine. Bloß um einen Block Papier spazieren zu tragen würde ich nicht mehr zur Verfügung stehen.
12 C: Jens wählte den langen Schlag nach draußen. Den Verlust durch die Strömung konnte er nicht mehr aufholen, Letzter, Abstieg. Auch er hatte jemand beobachtet, der eine Tonne nicht gerundet hatte und wurde bei dem Schiedsgericht vorstellig, aber auch dort wollte niemand was beobachtet haben. Das alles führte zu einer Diskussion unter den Schiedsrichtern und zu einem Anschlag am raceofficeboard, dass die Observer auch Kontakte ansagen dürfen.
12 B: abgebrochen wegen Schwachwind. 11:00 Uhr, warten, warten, warten. 13 Uhr kam eine leichte Seebrise auf, heat alpha (Gruppe A) segelte.
Aufruf „heat echo on the water please“. Jetzt war das Wasser nicht mehr so glatt wie heute Morgen, aber ich hatte vorhin schon viel am Rigg verstellt, jetzt nicht noch mal. Nun hatte ich den gleichen Trimm, wie sonst bei uns zu Hause auch, damit lief es auch hier immer noch am besten.
13 E: Leider war mein Plan, rechts zu starten und dann bald nach rechts unter Land zu wenden nicht so erfolgreich wie erhofft. Die, die zuerst hinaus gefahren waren, kamen alle vor mir an die Luvtonne. Ich hätte die Luvtonne mit STB-Wind anliegen können und wäre noch auf einem Aufstiegsplatz gewesen, aber dann kam einer mit BB-Wind und drehte mich um, weg von der Tonne, da wollte ich überhaupt nicht hin. Er nahm mich mit Richtung Leuchtturm..... inzwischen waren 5 Yachten durchgerutscht. „not observed“ (wo schauen die eigentlich hin?), aber ein Kringel von dem hätte mir auch nichts mehr genutzt, die verlorenen fünf Plätze bringt so ein Kringel ja auch nicht zurück. Max hatte auch seine Freude, er wurde mit STB-Wind(!) von einem klapprigen Engländer abgeschossen (ähnliche starboard-port-situation) und musste dafür sogar noch einen Kringel drehen, weil das wohl erst nach dem Umdrehen beobachtet wurde. Jochen war mir anfangs hinterher gefahren, machte dann aber alles besser als ich und wurde zehnter, Max elfter, ich 13. Hans-Dieter als 16. knallte an Land den Akku aufs Boot „Scheiß Karre“, bei dem Knall hatten wir gedacht, der Akku müsste auf der anderen Seite wieder herausgekommen sein, aber die TEST 5 erwies sich auch gegenüber diesem emotionalen Ausbruch als stabil genug. In der Gesamtwertung war ich nach dem Abschluss des vorherigen Laufes vor einem Schweden und einem Israeli und noch einem weiteren der erste eines dicht zusammen liegenden Pulks, der nächste Platz war über 10, der übernächste Platz fast 20 Punkte entfernt. Nach diesem Katastrophen-Lauf werden mich die beiden hinter mir wieder überholt haben – der Israeli war vor mir und der Schwede stieg auf und blieb in Gruppe D – wenn, ja wenn dieser Lauf überhaupt noch beendet werden kann, denn er ist erst mit dem Lauf der Gruppe A abgeschlossen. Jochen hätte dann auch sein Ziel erreicht, nicht die rote Laterne an den Mast binden zu müssen. 13 D: Jens war auch hier letzter geworden. Nun ist die deutsche Mannschaft wieder vereint – nicht zwischen Ost und West, sondern in der Gruppe E. Bei der Wetterprognose für morgen von 0 bis gar keinem Wind wissen wir nicht, ob es noch den Lauf der Gruppe A geben wird. Abendessen, dann packen, abwarten und (Trauben-)Tee trinken.

Samstag, 24.11.2012: Kein Wind, starker Strom. Ein Versuch, die Gruppe A zu starten, Abbruch, nachdem die einen fast bis zur Luvtonne gekommen waren, die an der anderen Starttonne gestarteten nur 10 Meter weit voran gekommen waren. Warten. Gespräche mit Graham Bantock (mein Englisch geht noch ein bisschen, aber das Französich..) über das Umpring-System, auch mit den beiden deutschen Umpires. Walter Guerts (NED 91) hat Jochen und mir gezeigt, wie er sein Segel einstellt. Neue Erkenntnisse. Muss ich mal versuchen. Hier werde ich das wohl nicht mehr anwenden können, weil es keinen Wind hat bis jetzt (12:30 Uhr). Als die Umpires in ein Motorboot gestiegen waren und zum gegenüberliegenden Ufer fuhren, fanden Max und ich, dass jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, um zum Mittagessen zu gehen. Als wir wieder kamen, war unser Lauf heat echo schon fast zu Ende, wir hatten den Start verpasst!!!

Die Umpires waren kurz nach unserem Weggehen telefonisch zurück gerufen worden, weil doch ein bisschen Wind zu spüren war. Die Anrufe unserer Begleiter(innen) hatten uns nicht erreicht.... Zerknirscht habe ich mein Boot abgeriggt. Max war tief enttäuscht. Was so ein knurrender Magen anrichten kann... Nach dem heat E (ohne Max und Walter) war Jochen schwer geladen: durch einen später auch vom Observer zugegebenen Fehlentscheid hatte er kringeln müssen und glaubte seinen dünnen Punktvorsprung vor dem bisherigen Letzten und damit sein erklärtes Ziel in Gefahr und fürchtete, doch noch Letzter zu werden.
Heat D: mein früherer Platzierungsnachbar, ein Schwede, stieg von D nach C auf. Und ich war noch nicht mal gesegelt! Heat C: drei mal gestartet, drei mal abgebrochen, Umzug in die andere Regattazone, „last chance“. Erfolgreicher Start und Zieleinlauf für heat C. Heat B: general recall, Neustart, nachlassender Wind. Dann ging alles ganz schnell: Plötzlich platschte es, zwei schwammen im Wasser. Dieser Lauf war abgebrochen worden und die gesamte Regatta beendet worden. Brad Gibson wurde ins Wasser geschubst und der Kroate auch. Gratulation! Durch die Nicht-Beendigung dieses Laufes hatte unser peinliches Missgeschick keine zählbaren Folgen.... Dann war alles ganz schnell abgebaut und eingepackt, Max und ich haben in aller Ruhe das Auto vollgepuzzelt.
Prizegiving – Siegerehrung Eine Video-Zusammenfassung des Media-Teams war ein Rückblick auf diese Woche. Jeder Teilnehmer bekam ein gerahmtes Bild von seiner Yacht „in action“ – mal weniger, mal mehr spektakulär. Super Bilder, der Fotograf hatte sehr gute Arbeit geleistet. Wir sind nach dem Essen bald aufs Zimmer, wollten wir doch am Sonntagmorgen vor 6 Uhr losfahren, um die erste Fähre um 7 Uhr ganz sicher zu erreichen. Die Fahrt im Dunkeln auf den gewundenen Straßen, steile Abgründe, keine Leitplanken, gefährlich große Steinschlag-Brocken in der Kurve, Schafe auf der Straße, mehr als Tempo 50km/h war nicht möglich. Fähre noch da, aufatmen. Straßenzustandsberichte im Radio: dersoundso- Pass gesperrt wegen Schneeglätte. Das konnte ja heiter werden. Aber auch nach dem Tauerntunnel kein (Schnee-)Problem, alles lief gut. Zurück in Bopfingen wurden wir von einem Empfangskomitee begrüßt, schnell gekocht, in fröhlicher Runde der kroatische Wein verkostet. Der Montag brachte mir eine erhöhte Drehzahl des Hamsterrades. Max war auch sicher zu Hause angekommen. Der Alltag hat uns wieder.

Position Skipper Sail # Club/City Hull Score
1 Brad Gibson 42 United Kingdom Britpop 26
2 Zvonko Jelačić 35 Croatia Kantun 46
3 Graham Elliott 09 United Kingdom Britpop 53
4 Marko Matić 85 Croatia Fraktal 60
5 Alexis Carre 73 France Britpop 62
6 Robert Matulja 33 Croatia Kantun 89
7 Mario Škrlj 82 Croatia Topiko 91
8 Pierluigi Puthod 22 Italy Britpop 102
9 Martin Roberts 32 United Kingdom Lintel MMX 106
10 Olivier Cohen 100 France Britpop 107
           
30 Jens Amenda 124 Germany Test 5 293
58 Hans-Deieter Krings 135 Germany Test 5 547
63 Max Lehmann 125 Germany V7 611
67 Walter Luitz 58 Germany Job 4 648
73 Jochen Burhenne 83 Germany Job 6 693
Geschrieben von: Luitz, Walter
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