Am Wochenende des 4.und 5.April fand in Krefeld die erste Ranglisten-Regatta der M-Boote statt. Der sehr um das RC-Regatta-Geschehen bemühte Club RCSYC brachte es fertig, innerhalb von 14 Tagen die zweite Regatta zu organisieren, denn vor zwei Wochen wurde die erste 10-Rater-Regatta des Jahres gefahren. Beide Regatten konnten auf dem Gelände des KSK durchgeführt werden, also vom Steg der Großsegler aus und damit auf einem Revier mit freiem Wind von drei Seiten. Ferner können die dortigen Sanitären Anlagen und der Schuppen genutzt werden, der kleine Obulus der dafür an den Club entrichtet werden muss und der die Startgebühr etwas erhöht, ist diesen Komfort allemal wert.

 Bei der 10-Rater-Regatta war der Wind teilweise sehr „hackig“ und das Gehacke übertrug sich auf die Segler mit entsprechenden Folgen an so manchem, teilweise auch ganz neuem Boot. Die Mahnungen vom Veranstalter, der Wettfahrtleitung und einige Kommentare im RC-Forum scheinen bei der M-Regatta gefruchtet zu haben, denn über zwei Tage wurde fair und sportlich gesegelt, und das, obwohl es sich bei den Seglern in beiden Regatten größtenteils um dieselben Personen handelte. Beigetragen hat auch, dass die Startstellenleiter, Heinz Büsgen und Wilfried Budde, von Beginn an klar gemacht haben, dass Verstöße konsequent geahndet werden.
Der Wind trug auch zur Beruhigung der Gemüter bei, denn anfangs war an beiden Tagen nur Leichtwind angesagt, erst im Verlauf des Tages stellte sich einigermaßen guter A-Wind ein.

Das Endergebnis wird sicherlich auf der Homepage des RCSYC veröffentlicht, ich habe mir die fünf Ersten gemerkt:

 

1.   Henning Faas  GER 68  Starkers  23 Punkte
2.   Klaus-Peter Schmidt  GER 603  Astra  24 Punkte
3.   Gerhard Schmitt  GER 61  Starkers  26 Punkte
4.   Jürgen Peters  GER 35  Starkers  31 Punkte
5.   Ralph Tacke  GER 64  Starkers  31 Punkte

Das Ergebnis 4 und 5 wurde durch Match-Race entschieden

Von den ersten 5 Plätzen wurden 4 von Starkers belegt. Man könnte meinen, dass idealer Wind für diesen Bootstyp herrschte. Das war aber nur in wenigen Läufen der Fall, denn meistens war der Wind eigentlich zu schwach, um die für mehr Wind ausgelegte Starkers so richtig in Schwung zu bringen. Ich meine, das gute Abschneiden der Starkers kam vielmehr dadurch zustande, dass die seglerischen Qualitäten der 4 Starkers-Segler bei weniger guten Winden noch zu vorderen Laufergebnissen reichte und erst bei mehr Wind wurde der Grundstein für das gute Endergebnis gelegt.

Bei wenig Wind war die Astra der GER 603 (Plan Bantock, Bau des Rumpfes und Ausbau von K-P Schmidt) deutlich leichtfüßiger als alle Starkers. GER 603 legte bei diesen Windverhältnissen die Basis für seinen guten Platz, was nicht heissen soll, dass das Boot bei mittlerem Wind wesentlich schlechter war. Eine Einschätzung bei C-Rigg-Wetter muss sich zeigen.

Ich fuhr meine Starkers zum zweiten Mal auf einer Regatta und hatte besonderes Augenmerk auf die Starkers der Konkurrenz. Diese hatten alle den Original-Kiel mit etwas unterschiedlichen Bleigewichten, meine hat eine Walicki-Flosse mit Prothmann-Ballast. GER 68 fuhr mit klassischem Rigg, alle anderen Boote der vorderen Plätze mit Swing. Bei den Riggs konnte man teilweise wesentliche Unterschiede feststellen, von mehr oder weniger leichtgängigen Fockbeschlägen über gutes oder auch nicht so gutes Anliegen des Vorlieks des Großsegels entlang des Masts bis zu unterschiedlichen Profilen in den Segeln. Ich selbst probierte mit 3 A-Riggs gleicher Abmessung aber unterschiedlichen Tüchern und Profilen. „Frustrierendes“ Fazit bei Beobachtungen anlässlich längerem Nebeneinander auf Kreuz oder achterlichem Wind: Es gab so gut wie keinen Unterschied in der Geschwindigkeit ?!?! Die Plätze wurden am Start vorentschieden, der Rest von Taktik und/oder Windglück bestimmt.

Positiv aufgefallen sind auch die Prime Number von GER 322 und GER 19. Eberhard Schuch konnte bei der ersten Regatta mit diesem Bantock-Boot und bei leichtem Wind locker zwei Läufe gewinnen und auch Gerd John zeigte in einzelnen Passagen, dass dieses Boot großes Potenzial hat. Von der WM in Fleetwood weiss ich, dass die Prime Number auch bei viel Wind gut mit den Starkers mithalten kann, bei viel Welle hat die Starkers einen kleinen Vorteil. Es scheint Bantock ein gutes Allround-Boot gelungen zu sein.

In einigen Läufen war auch Reiner Renner, GER 275, mit seiner Skalpel voll dabei, einzelne verhauene Läufe verhinderten ein besseres Endresultat.

Mein persönliches Fazit: Bei Wind ab A-Rigg Richtung grenzwertig und B- oder gar C-Rigg in Aussicht, ist die Starkers das richtige Boot; bei leichtem bis mittlerem Wind hat die Margo noch lange nicht ausgedient.

GER61hard

 

Geschrieben von: Gerhard Schmitt
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