erschienen in ModellYachtInfo 25/1995
Schon zu Beginn der Segelsaison 93 zeichnete sich auch bei uns der Trend zum Swing-Rigg in der M-Bootszene ab. Es tauchten neben den, bis dahin wenigen Swingern, die ersten Paradox von Bantock auf.
Obwohl bei einigen unserer Segler Zweifel aufkamen, bezüglich der Hartwettertauglichkeit dieses Bootes, bewiesen diese Boote im Laufe der Saison 94 ihre Fähigkeiten bei allen Wetterlagen.
Auch bei mir kam Anfang des letzten Jahres der Wunsch nach einem konkurenzfähigen Boot auf.

Nach Dursicht von englischen und französischen Ranglisten- und Regattaberichten kristalisierten sich mehrer Boote neben der Paradox als interresant herraus.

rissroaredge1Erst der Artikel meines Freundes Thomas (Dreyer) über die EM 1993 gaben dann den Ausschlag. In diesem Artikel wurden Fotos der "Roar Edge" von Roger Stollery gezeigt. Nun stand es fest, dieses Boot musste her. Bei einer der nächsten Regatten zeigte mir Raimund Schulin den erwähnten Artikel mit den Worten: " Ist die nicht herrlich" !
Nun waren wir also schon zu zweit.

Der langen Rede kurzer Sinn, nach mehreren Monaten und der Vermittlung von Chric Dicks, Chris Jackson und vor allen Dingen meines Freundes Thomas erhielt ich Anfang Oktober einen kompletten Rumpf und alle positiv Formen der Roar Edge .

Die Form ist schon recht ungewöhnlich. Die Überhänge im Decksbereich bewirken aber genau das, von Roger gewünschte Verhalten. Das Boot ist fast nicht zum tauchen zu bringen, selbst bei starkem achterlichen Wind baut sich im Bugbereich eine Welle auf, die das Boot am tauchen hindert.

Es ist schon fantastisch wieviel Detailarbeit in diesem Boot steck. Es existiert zum Beispiel für jede einzelne Gewebelage die an diesem Boot verwendet wird eine Vorlage in Originalqröße, auch die Verwendung eines Einbauteils für Winde, Servo und Akku mit integrierter Umlaufschot ist eine Meisterleistung für sich.

Ebenfalls verwendet Roger keinen drehbaren Mast sondern einen Beschlag der um den Mast rotiert und nur durch die Spannung m Vorlieg der Fock eingestellt wird, die Spannung des Segel regelt sich dadurch in gewissen Grenzen selbst. Bei meinem Boot habe ich mir jedoch beide Möglichkeiten offen gelassen und benutze auch einen drehbaren Mast. Die beim Original benutzte Kielflosse (leicht geneigt) gibt leider nicht die Möglichkeit ein wantenloses Rigg zu benutzen.

Nachmessungen ergaben jedoch, dass es auch möglich sein müsste eine Bantockkieltasche mit dem dazugehörigen Kiel zu benutzen (R.Schulin wird sein Boot so aufbauen).

Nun ein paar technische Daten:

 

Größte Breite an der Wasserlinie    344 mm
Größte Breite im Decksbereich  196 mm
Tiefgang  620 mm
Gewicht:   
 Rumpf incl.Einbauten u.Akku  940 g
 Kiel incl. Blei  3200-3600 g

 

rissroaredge2

Da ich Roger zugesichert habe,die Unterlagen vertraulich zu behandeln, möchte ich hier nur einen Teil des Spantenrisses zeigen, der, wie ich glaube, die Form recht deutlich darstellt.

Zum Abschluß möchte ich mich noch bei Thomas Dreyer und Jürgen Hoffmann bedanken die es mir ermöglichten die Fomteile von England nach Deutschland zu transportieren.

Geschrieben von: Heinz Bohn
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