Anfang Oktober gab es in der IOM Klasse ein Novum. Die deutsche Meisterschaft, die in Karlsfeld stattfand, endete nach 3 Tagen ohne einen Deutschen Meister. Schuld daran war der fehlende Wind, denn die Natur lässt sich leider nicht organisieren.
Alles andere war perfekt. Peter Hackls Ziel war es, dass diese Deutsche Meisterschaft sich von einer normalen Ranglisten Regatta abhebt. Und das ist ihm in jeder Hinsicht gelungen.
Peter Hackl, wir stellten ihn und das Karlsfelder Revier im vergangenen Jahr vor, fing sofort mit der Planung und Organisation an, als Anfang des Jahres die Frage an ihn ran getragen wurde, ob er die Deutsche Meisterschaft der IOM Klasse organisieren möchte.
41 Segler aus allen Teilen der Republik, aber auch aus Ungarn, Polen, Holland und Belgien reisten an. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl begann man bereits am Freitag Nachmittag mit der Vermessung im extra dafür aufgestellten Zelt. Zwei zugelassene Vermesser und vier Helfer waren vor Ort, so dass die Vermessung detailliert vonstatten gehen konnte. Die Boote wurde mit allen 3 Riggs gewogen, Kiele wurden ebenfalls gewogen, Segel wurden nachgemessen und Messpunkte kontrolliert. Erfreulich war, dass nicht ein Boot zu leicht war.
Die Vermessung aller 41 Boote konnte in insgesamt 5 Stunden durchgeführt werden, so dass die Deutsche Meisterschaft am Samstag pünktlich um 12.30 Uhr durch den Karlsfelder Bürgermeister am Seeufer unter den Fahnenmasten eröffnet werden konnte.
Selbst diese Fahnenmasten waren etwas Besonderes. Peter Hackl ließ die Holzmasten bei einer Firma konisch fräsen, transportierte sie dann nach Hause, lackierte und montierte die Hissvorrichtungen - er ist eben ein Modellbauer durch und durch. Aber damit nicht genug, buddelte er sie auch eigenhändig ein. Um die Kosten für diese Fahnenmasten zu decken, gab er diese für Patenschaften frei und dies wurde belohnt, denn alle Fahnenmasten fanden Paten, deren Namen auf den Masten noch verewigt werden.
Zur Eröffnung der Deutschen Meisterschaft waren jedoch nur 4 Masten beflaggt, der Grund dafür wurde schnell bekannt. Denn Peter Hackl und Hans Dieter Krings hatten die Idee, eine eigene Flagge für die IOM Klassenvereinigung zu entwerfen. Peter Hackl , der künstlerisch begabt ist, entwarf dann eine Flagge, die auch von anderen Nationen der IOM Klassenvereinigung mit jeweiliger Landesflagge genutzt werden kann und im Zuge der Begrüßung wurde diese Flagge durch den Klassenvorsitzenden – Hans Dieter Krings – erstmalig gehisst.
Im Anschluss begann das Warten auf den Wind. Gelegentlich schien es so, als wenn sich Wind einstellt, so dass Wettfahrtleiter Hermann Etzel und Umpire Thomy Blatter Läufe starteten, aber oftmals mussten diese wieder abgebrochen werden. Um einen Deutschen Meister zu ermitteln, hätten die 3 Gruppen in denen gesegelt wurden, jeweils 5 Läufe absolvieren müssen, aber dies gelang nicht.
Um den vielen Besuchern, die zum Zuschauen vorbei kamen und den vielen Gästen des Biergartens, der stets voll besucht war, dennoch etwas Unterhaltung zu bieten, wurden öfter Läufe oder auch Matchraces gestartet, die dann von Teddy Lampe per Mikrofon moderiert wurden, was bei den Zuschauern auf großes Interesse stieß. Dazu nahmen sich die Segler die Zeit, die vielen an sie gerichteten Fragen ausführlich zu beantworten.
Obwohl sie nicht viel segeln konnten, war die Stimmung unter den Teilnehmern hervorragend. Dies lag nicht nur an dem schönen Umfeld sondern auch an den organisierten abendlichen Treffen, bei denen viel gelacht wurde.
Und so gab es am Ende mit nur 3 gewerteten Läufen zwar keinen Deutschen Meister im IOM-Segeln, dennoch wurde diese Regatta die Regatta der Herzen getauft aufgrund des harmonischen Miteinanders. Es wird eine Regatta sein, an die sich die Segler noch lange erinnern – die Regatta, die zwar windlos war, aber trotzdem richtig Spaß gemacht hat.
Peter Hackl hatte für die Sieger extra Geschenke aus der Keramikwerkstatt Lösche besorgt und er ließ es sich nicht nehmen, auf Basis der 3 Läufe eine Siegerehrung durchzuführen und die Preise zu verteilen. Auch der Karlsfelder Bürgermeister nahm an der Siegerehrung teil. Der Klassenvorsitzende der IOM bedankte sich bei Peter Hackl für die tolle Deutsche Meisterschaft und sagte, dass es dennoch einen Deutschen Meister gibt: Den Deutschen Meister im Organisieren – Peter Hackl.