Deutsche Meisterschaft der M-Klasse 2018 in Geldern
Die DM der M -Klasse fand 2018 in Geldern statt. Dort, am Heidesee, auf dem Clubgelände des WSV, sind wir RC-Segler gerne gesehen, zumal zum Club eine sehr engagierte Mannschaft RC-Segler gehört. Dazu kommen weitere Mitglieder des Clubs, die gerne und sehr kompetent zum Gelingen einer Veranstaltung beitragen. Insbesondere die Crew in der Küche hat es inzwischen zur 3-Sterne-Verpflegung für RC-Segler gebracht. Es machen Gerüchte die Runde, wonach mancher Teilnehmer mehr wegen der Küche kommt und das Segeln nur so mitnimmt. Wie gesagt: Gerüchte!
Jeder RC-Segler schaut schon Tage vor dem Start bei Windfinder nach, mit welchen Bedingungen zu rechnen ist. Im Gegensatz zu sonst üblichen Prognosen war richtig Wind mit Böen bis Sturmstärke die Vorhersage. Einige Segler begannen schon zu überlegen, ob sie auch die richtigen Segel dafür haben oder noch schnell etwas „zaubern“ müssen.
Leider brachte aber jeder neue Tag ein bisschen weniger Windansage, um am Tage des Starts auf gerade noch 2-3 bft geschrumpft zu sein. Diese 2-3 bft wären ja gar nicht so schlecht gewesen, wenn sie denn tatsächlich auch gekommen wären. Tatsächlich begnügte sich der Windgott einmal mehr mit einem lauen Lüftchen, das erst links an den Sandbergen herum kam, um dann auf die anderen Seite auf SW zu schwenken. Diese Windrichtung bringt es mit sich, dass der Wind stark dreht und sich oft „Löcher“ auftun, mit denen keiner rechnen kann.
33 Teilnehmer sind zur DM angetreten. Eine stolze Teilnehmerzahl, die in den letzten Jahren selten zu einer DM erreicht wurde und schon lange nicht mehr zu einer Schwerpunktregatta oder gar zu einer Freundschaftsregatta erreicht wurde. Der gute Ruf des Veranstalters und große Bemühungen von Offiziellen der M-Klassenvereinigung haben fertig gebracht, dass die DM zu einer wirklich internationalen DM wurde. So kamen Teilnehmer aus NED, BEL, AUT, und nicht zuletzt der vielfache frühere Weltmeister Graham Bantock aus GBR.
Bei 33 Teilnehmern war es nötig, in zwei Gruppen aufzuteilen.
Wie gesagt, der an den Sandhügeln herum kommende Wind war sehr tricky. Die Ergebnisse der Einteilungsläufe brachten so schon manche Überraschung. Gut, die meisten RC-Segler, die stets mit jeden Bedingungen zurecht kommen, haben locker die A-Gruppe erreicht, aber so mancher, der sich eigentlich auch in A sah, und so mancher „Normalsterbliche“ fanden sich nach der Einteilung in B. Ich weiß von was ich rede. Lange im Einteilungslauf auf Platz 4 und somit einem sicheren A-Platz gelegen, habe ich mich in eines der Windlöcher manövriert, um dann doch in B zu landen. Jeder weiß, wie schwierig es ist, sich aus B wieder heraus zu arbeiten, denn alle, die sich dort befinden, wollen im nächsten Lauf einen der vier Aufstiegsplätze erreichen.
Am ersten Tag haben wir insgesamt 10 Läufe hin bekommen, also 5 pro Gruppe. Mehr war bei den gegebenen Windverhältnissen nicht möglich. Immerhin war somit schon eine Wertung sicher gestellt.
Leider war am zweiten Tag der Windgott noch mehr gegen uns. Er wehte zwar recht gut, meinte aber aus nördlichen Richtungen und somit über die Bäume kommen zu müssen. Jörg Grahl, unser besonnener Wettfahrtleiter, versuchte trotzdem weitere Läufe zustande zu bekommen. Aber außer einem mit Mühe beendeten B-Lauf war nichts mehr zu machen. So kamen letztlich nur die 5 Läufe des Vortags zur Wertung.
Die Wertungsliste zeigt das Endergebnis und so, dass G. Bantock einmal mehr eine Meisterschaft gewonnen hat. Es folgen Huub Gillessen und als erster Deutscher und somit nationaler Deutscher Meister Nigel Winkley. Die weiteren Ergebnisse bitte ich der Liste zu entnehmen,
Was mir besonders aufgefallen ist in Stichworten:
- kein Teilnehmer, der bei der Einteilung nicht den A-Lauf geschafft hat, kam über den 13. Platz hinaus.
- Yogi, GER15, ein früherer DM, hatte auch Pech in der Einteilung und schaffte letztlich nur diesen Platz 13
- Kein Teilnehmer hat 2x einen ersten Platz erreicht. Ein Zeichen, dass der tückische Wind die Hand im Spiel hatte.
- T. Kaas brachte seine 3D-gedruckte Rage an den Start und erreichte damit einen starken 8. Platz
- D. Junker fuhr eine neue Nioutram mit perfekten Segeln von Remi Bres. Er hatte in den letzten beiden Läufen auch etwas Pech, erreichte trotzdem Platz 11, mit dem er sehr zufrieden war.
- In den hinteren Rängen finden sich RC-Segler, die sich bestimmt einen besseren Platz ausgerechnet hatten. Ich nenne in der Reihenfolge des Ergebnisses: GER15, GER61, GER16, GER90, GER14, GER10.
- Trotz der widrigen Windverhältnisse und der wenigen Starts, war die Veranstaltung die Reise wert. Viele bekannte Gesichter getroffen, manch gutes Gespräch geführt, einige interessante Details an den Booten gesehen und - wie gesagt - herzlich und bestens empfangen und verköstigt geworden.
Gerhard Schmitt GER 61
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