Unserer ursprünglichen Idee, die beiden Regattawochenenden miteinander durch einen Kurzurlaub zu verbinden, ist nur Frank Rudolph mit seiner Frau nachgekommen. Gehofft hatten wir auf Teilnehmer aus Süddeutschland, damit sich die lange Anreise lohnt. Wir werden schauen, wie wir die Termine in 2016 legen.
Das lange Wochenende in Burhave mit zwei Regattaserien würden wir gerne aus organisatorischen Gründen beibehalten, weil keiner von den Ausrichtern direkt vor Ort wohnt.
Im nahe gelegenen Butjadinger Yacht-Club standen die Wohnmobilisten am preisgünstigsten von allen Stellplatzmöglichkeiten. Von den 15 Teilnehmern sind immerhin 5 dort mit rollenden Schlafzimmer gelandet. Da Thomas Edom Vereinsmitglied ist, kann er dort immer weiterhelfen.
Am Mittwoch fuhren wir zu fünft nach Bremerhaven. Frank bestand auf einer Fährüberfahrt.Nach einer „Fischstärkung“ bei „Fisch 2000“ ging es auf den Aussichtsturm in den Hafenwelten, danach zum Columbusbahnhof und in einer großen Schleife mit Halt am Containerturm durch den ehemaligen Freihafen. Weitere Ziele waren von den Kurzurlaubern das Auswandererhaus, Klimahaus, Cuxhaven und fast Wilhelmshaven (dafür hatten aber die Wissmänner die Fähre in Eckwarden verpasst).
Torsten Fildebrand hat mit seiner Familie die Tücken des Watts erkundet.
Familien mit kleineren Kindern könnten die Wasser- und Sandspiellandschaft der Lagune nutzen während Papa sein Modellboot lenkt. Nicht unerwähnt sollen bleiben geführte Ausflüge ins Watt mit und ohne Schiff, die Spielscheune und das Spaßbad in Tossens. Alles in allem also eine kinderfreundliche Regattaumgebung.
Am Freitag hatten Frank und Holger zur Grillparty geladen, die aber bei 10 Grad, nachdem die Sonne weg war, schnell endete. Am nächsten Morgen konnten die Womos auf die Kläranlage neben der Startstelle umgeparkt werden, was besonders Dieter und Ingrid mit ihren Hunden freute.
Regel 31 in den Segelanweisungen außer Kraft gesetzt
Zu Beginn der Regatta hatte Nigel von der internationalen Diskussion berichtet, ob die Regel 31 (Berührung von Tonnen) gestrichen werden soll. Um auszuprobieren, was passiert, wenn das Berühren von Tonnen erlaubt wird, wurde einstimmig diese Regel ausgesetzt. Diese Regelung wurde auch für die folgende IOM Regatta übernommen.
Eine abschließende Abfrage der M-Bootfahrer nach der Regatta hatte für die Abschaffung der Regel votiert. Das Verhalten der Segler hatte sich durch die Regeländerung nicht sichtbar geändert. Sehr positiv äußerten sich die Umpires, die sich um das Beobachten von Situationen kümmern konnten und nicht entscheiden mussten, ob ein Baum die Tonne berührt hatte oder nicht. Skipper, die jetzt dichter an die Marke heranfuhren unterlagen umso mehr der Gefahr des Einfädelns. Die IOM-Fahrer sahen die Regeländerung im Nachhinein etwas kritischer. Vielleicht kann man das in einem gesonderten Artikel im Forum nachholen.
Zum Fahrverhalten in den unterschiedlichen Klassen
Zu beobachten waren viele scheußliche Bb-Steuerbordvergehen. Es geht nicht an, dass anderen Schiffen im Glauben, es würde schon passen, die Vorfahrt genommen wird. Gerade bei dem starken Wind macht man einen Schlag mehr oder übersteht die Layline, um genug Reserve zu haben.
SRL Marblehead – Donnerstag und Freitag.
Mit 15 Startern hatten wir ein schönes Teilnehmerfeld. Sechs Segler waren das erste Mal in der Lagune. Von ihnen waren Nils Asmussen / Berlin und Ralf Schnur / Huntlosen Wiedereinsteiger in die M-Bootszene. Leider gab Ralf wegen Fernsteuerungsproblemen (Spectrum) am 1. Tag auf. Nils konnte sein Ruderservo noch einmal retten, so dass er am Freitag wieder dabei war, aber auch nur noch 6 der 9 Läufe. Er sieht die Optimierung seiner Paradox auf einem guten Weg und freut sich auf die nächste Regatta.
Der Wind kam mit 2-3 Bft. aus unserer Lieblingsrichtung NW, so konnten wir beide Tage die ganze Länge der Lagune nutzen und auf Höhe der Schiffe mit laufen. Es war eine ruhige und faire Stimmung am Wasser und für alle ein größten Teils entspanntes Segeln. Kopf an Kopf um den Sieg kämpften Nigel Winkley mit seiner neuen F3 und Volker Pils mit seiner überarbeiteten Honcho. In der Endabrechnung hatte Nigel mit 8 Punkten die Nase vor Volker. Glückwunsch Nigel.
Um Platz 3 schlugen sich Max Lehmann, Bernhard Graubmann und Henning Faas. Am Donnerstag lagen sie nach 23 Rennen nur 3 Punkte auseinander. Henning, der auch das 1. Mal das Salzwasser der Lagune testete, hatte am folgenden Tag seinen Kiel bei Nigel stehen lassen. Somit war der Weg frei für Max Lehmann, der am Ende glücklich vor Bernhard, dem Letztjahressieger, die Nase vorne hatte. Bernhard war dieses Jahr das 1.Mal mit einem neuen Skalpel-Rumpf auf dem Wasser und hatte noch nicht die perfekten Abstimmungen gefunden.
Thorsten Kaas konnte mit den Eigenschaften seines selbst entwickelten Neubaus sehr zufrieden sein. Wir werden sehen, wie das Schiff sich unter anderen Wind- und Wellenbedingungen schlagen wird.
RL IOM - Samstag und Sonntag
Am Wochenende zog ein Tiefausläufer durch, der Wind drehte auf SW. Wir konnten nur noch die schmale Seite der Lagune nutzen parallel zum kurzen Ufer. Ab Samstagmittag war dann nur noch das B-Rigg angesagt und es mehrten sich die Bb–St- Verstöße. Noch schlimmer wurde es damit, als am Sonntag der Wind weiter rechts drehte und wir den Kurs vom gegenüber liegenden Ufer diagonal über die Lagune legen mussten. Jetzt war die Luftonne noch schwieriger einzusehen, außerdem gab es hier stark drehende Winde. Aus Sicherheits- und Fairnessgründen hätte man die Tonne mit Reservehöhe anfahren müssen. In diesem Fall hat sich aus meiner Sicht die Aussetzung der Regel 31 negativ ausgewirkt. „Wird schon noch passen, macht ja nichts, wenn ich die Tonne berühre….“
Dem zunehmenden Wind wurde Tribut gezollt:
Nachdem Ralf und Erik schon am Sonntagmorgen nicht mehr angetreten waren, haben im Laufe des Sonntags noch Volker, Eric und Thorsten aufgeben müssen.
Meine Glückwünsche gehen an den unangefochtenen Sieger Dieter Krings, der mit seiner super laufenden Fraktal 18 Siege einfuhr und an Volkmar Führling der mit der neuen Popeye mit 12 ersten Plätzen dichtauf folgte.
Bedanken möchte ich mich bei Yogi, der sich 4 Tage bei ungemütlichem Wetter trotz zunehmender Rückenbeschwerden mit Thomas Edom als Wettfahrtassistent beide Regatten souverän geleitet hat.
Leider war es ihm nicht vergönnt einen neuen Laufrekord auf oder zumindest einzustellen. Er hatte nicht gewusst, dass er nach dem 41. Lauf die Regatta beendet hatte.
Gedankt sei auch meinen Einlaufschreibern Tommy und Claudia und unserem Rechen- und Exelkünstler Klaus.