Geschafft! Die erste Mannheimer Hafenregatta haben wir erfolgreich hinter uns gebracht. Vor knapp einem Jahr hatte ich mich mit meinem Freund Eberhard zusammengesetzt und überlegt wie wir es schaffen könnten in Mannheim oder in der Umgebung eine Regatta auf die Füße zu stellen. Immerhin segeln wir jedes Jahr auf durchschnittlich 15 Regatten bei anderen Leuten und da ist es wohl angebracht auch selbst mal einzuladen und etwas für die anderen zu veranstalten.
Aber nun die große Preisfrage: „Wo können wir so etwas veranstalten". Unser altes Gewässer in Mannheim-Vogelstang ist mittlerweile mehr Badesee und auch von der Lage her nicht so gut geeignet eine hochwertige Ranglistenregatta durchzuführen. Rudi Bär in Biblis hat wohl im Moment auch nicht mehr so richtig Lust Regatten zu veranstalten und eine Mitgliedschaft im Segelverein Biblis war für uns leider nicht bezahlbar. Also haben wir an zwei Tagen sämtlich aus den Google-Luftaufnahmen ersichtlichen Gewässer in unserer Umgebung abgeklappert und nach einer guten Möglichkeit gesucht. Leider waren die Seen sehr oft zugewachsen oder es hatten sich bereits Segelvereine angesiedelt die nicht interessiert waren oder auch einfach zu teuer waren. Eberhard meinte dann irgendwann wir sollten mal den Industriehafen anschauen ob sich da etwas machen lässt. Mir kam die Idee nicht so gut vor, weil ich bedenken hatte mit einerseits den Behörden und andererseits der Schifffahrt und letztlich auch mit dem Ambiente eines Industriehafens der sicherlich nicht mit den schönen Seeanlagen konkurrieren kann, die wir bereits besucht hatten.
Eberhard fand dann tatsächlich ein geeignetes Becken im Mühlauhafen einer alten Ruderregattastrecke. Der Mühlauhafen ist eine Be- und Entladehafen für Container direkt am Rhein, dessen hinterstes Ende nicht zum Be- und Entladen benutzt wird. Eberhard nahm sofort Kontakt mit den Hafenbehörden auf und fand dort eine super gute Unterstützung vor. Die Leute waren sehr angetan von unserer Idee und wollten uns auf der ganzen Linie unterstützen. So waren nun also eine ganze Menge technischer Fragen zumindest ansatzweise geklärt. Also war die nächste Frage ein geeigneter Termin, leider gab es hier einige Überschneidungen die sich erst später zeigten aber irgendwann muss man sich ja dann auch mal entscheiden und so viel die Wahl auf den 16.- und 17. Juni. Also weiter mit den technischen Fragen: Versicherungsnachweis, Steganlage (vom Hafenamt bereitgestellt und vor Ort montiert), Ruderboot (von der Feuerwehr ausgeliehen), Bojen, Zelt , Verpflegung, Toiletten usw. Gerade solche Dinge wie eine gepflegte Toilette oder auch ordentliche Verpflegung waren uns wichtig den da hatten wir schon unangenehme Dinge erlebt. Aber Eberhard hat es geschafft für alles Bestens zu sorgen (allerdings auch mit einer gehörigen Spende aus seinem eigenen Firmenetat und mit Sponsorengelder von drei weiteren Firmen: Volksbank, Raab Karcher, und Hees Immobilien) so gilt ihm der Hauptdank neben unseren Sponsoren.
Nachdem nun technisch alles klar war, mussten eigentlich nur noch Anmeldungen folgen damit das ganze eine richtige Regatta wird aber die blieben leider aus. Lediglich meine besten Freunde aus Seglerkreisen Heinz Bohn und Gerhard Schmitt hatten sich schon frühzeitig für die Regatta angemeldet. Nachdem Heinz dann einen Aufruf ins RC-Network gesetzt hatte kamen einige Anrufe die sich entschuldigten aber leider immer noch keine Anmeldungen. Also fingen wir an nach und nach alle Segler in der näheren Umgebung telefonisch abzuklappern und zu fragen ob sie nicht kommen möchten. Damit hatten wir dann endlich wenigstens 7 Anmeldungen zusammen. Zuletzt riefen noch die Steinbacher Kollegen an und meldeten sich mit drei Seglern an. Daneben riefen noch 2 Segler aus Wiesbaden an die noch nie so eine Regatta gesehen hatten und ein Kollege aus Frankreich. Also konnten wir die Regatta mit 13 Teilnehmern durchführen.
Am Samstagmorgen um 6 ging es dann endlich mit dem Aufbau los und gegen 9 kamen dann auch die Segler, der Kaffee und der Kuchen. Alle hatten gute Laune mitgebracht und so konnte die Regatta fröhlich und in guter Stimmung beginnen. Der Wind kam natürlich aus der denkbar ungünstigsten Richtung und ab und zu kam auch noch Regen der heftige Böen mitbrachte. Trotzdem waren beim Mittagessen (Fleischkäse und Kartoffelsalat) alle ganz zufrieden in unserem großen Zelt beisammen und es wurde viel gelacht und geredet. Am Nachmittag wurde das Wetter immer besser und nachdem sich alle an das neue Revier gewöhnt hatten, wurden auch die Wettkämpfe auf dem Wasser richtig spannend. An der Spitze hatten sich fünf Segler positioniert (Gerhard Schmitt GER 61, Heinz Bohn GER 14, Volker Schwarz GER 145, Rudi Bär GER 27 und Eberhard Schuch GER 322) , die alle noch Ambitionen auf den Sieg hegten und abwechselnd die Läufe unter sich ausmachten. Leider gab es bei den Sturmböen auch einige Blessuren, so dass z.B. Walter Piel die Regatta mit leck geschlagenem Boot nicht mehr fortsetzen konnte.
Am nächsten Tag lachte uns dann die Sonne und der Wind kam endlich aus der optimalen Richtung parallel zum Hafenbecken, so dass wir schöne ausgedehnte Kreuz fahren konnten. Der Kampf an der Spitze blieb weiterhin spannend und so kam es sogar zu Applaus vom Publikum nachdem in einigen Läufen auf jedem Schenkel ein anderer der Führenden die Spitze übernommen hatte.
Erst nach 28 Durchgängen konnte Gerhard Schmitt mit äußerst knapper Führung die Regatta für sich entscheiden. Bei der Siegerehrung erhielt aber dieses Mal jeder den gleichen Preis eine beleuchtete gravierte Glasplatte die an die erste Mannheimer Hafenregatta erinnern soll. Denn und da waren sich alle Segler und auch die Veranstalter einig an diesem Standort sollte regelmäßig eine Regatta durchgeführt werden.
Ergebnisse:
Rang | Segel-Nr | Name | Punkte |
1 | GER 61 | Schmitt Gerhard | 46 |
2 | GER 14 | Bohn Heinz | 49 |
3 | GER 145 | Schwarz Volker | 86 |
4 | GER 27 | Bär Rudolf | 88 |
5 | GER 322 | Schuch Eberhard | 106 |
6 | GER 199 | Aulmich Heinrich | 147 |
7 | GER 23 | Stasch Günter | 150 |
8 | FRA 87 | Schlager Heinz | 171 |
9 | GER 29 | Masuch Werner | 175 |
10 | GER 4 | Piel Walter | 225 |
11 | GER y | Markwort Ralf | 253 |
12 | GER x | Schuster Gerrit | 270 |
Nicht zuletzt hier noch einmal der Dank an die Sponsoren und an meine Eltern meine Schwester und Ihren Neffen und an meine Frau ohne die diese Regatta nicht möglich gewesen wäre.
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