RC-Segeln

Deutsche Klassenvereinigung und Ausschuss RC-Segeln

Wie schon seit einigen Jahren rief auch in diesem Jahr wieder Benni Wittlin die Europäischen 10 Rater Fahrer zur Swiss Open Championship von 20.-22.7.2007 zusammen. Mein Freund Gerhard Schmitt „der alte RC-Segler" fährt dort schon seit Jahren immer mit und riet mir auch einmal dahin zu gehen. Dummerweise war an eben diesem Wochenende 21-22.7.2007 parallel eine 10R Rangliste in Hohenlockstedt angesetzt und ich wäre sehr gerne zu Birgit und Dieter gefahren um mich für zahlreiche Besuche bei unseren Regatten im Süden zu revanchieren. Aber die Aussicht auf 3 Tage segeln und die halbe Anfahrtsstrecke gegenüber Hohenlockstedt haben mich bewogen dieses Mal an den Schwarzsee zu fahren.

IMG_6895Um es vorweg zu nehmen die Sache hat sich wirklich gelohnt. Schon die Anfahrt an den auf 1100m gelegenen Gebirgssee war wunderschön und als ich dann direkt am Gewässer stand war ich begeistert. So eine Alpenkulisse ist halt eine wunderschöner Anblick für uns Flachländer aus der Rheinebene. Das Regattagelände ist so ziemlich das Optimum dessen was ich bisher gesehen habe. Man fährt mit dem Auto rückwärts bis auf wenige Meter ans Regattagelände und so muss man eigentlich nichts ausladen oder tragen weil man das Boot direkt am Auto aufbaut. 20 Meter hinter der Startstelle befindet sich ein Restaurant mit und ohne Selbstbedienung dessen Toiletten wir mitbenutzen konnten. Auch das Team um Benni Wittlin war eingeübt und so konnte die Regatta pünktlich beginnen.

Die Teilnehmerliste (15 Teilnehmer) lies eine spannende Regatta erwarten, es waren alle Meister dieser Klasse aus den angrenzenden Ländern angemeldet: Gerhardt Schmitt (Deutschland), Manfred Wolfinger (Österreich) der Naviga Weltmeister, Benjamin Wittlin (Schweiz) und Yannick Rossignol (Frankreich). Lediglich Peter Wiles (England) musste absagen, da sein Mitfahrer erkrankt war. Gefahren wurde in einer Gruppe, wobei drei Segler jeweils als Observer eingeteilt waren. Für die Läufe in denen man als Observer eingeteilt war erhielt man am Ende der Regatta den Durchschnitt der erfahrenen Plätze (in meinen Augen ein Interessantes System für kleine Felder, wenn alle mitfahren sollen). Die Einläufe nahm Gerhards Lebensgefährtin auf, die dann jeweils vom Erstplatzierten unterstützt wurde. Das Startband war in 4 Sprachen verfasst und die Proteste wurden jeweils in Französisch und Deutsch ausgerufen.

Hier die Teilnehmerliste der letzten 11 Swissopen und Ihre Platzierungen

So bauten wir bei leichter Brise gemütlich unsere Boote auf und machten uns fertig für die erste Wettfahrt. Trotz schönstem Wetter kam dann plötzlich kurz vor dem ersten Lauf mehr Wind auf und so mußten einige noch schnell umriggen bevor es losging. Während des ersten Laufes wurde der Wind dann immer heftiger und die Wellen höher, so dass wir die folgenden Läufe schon mit den teils kleinsten Riggs bestreiten mussten. Ich hatte mir in der Woche vor der Regatta noch zwei kleine Riggs gebaut und konnte sie so gleich ausprobieren. Allerdings hatte ich einiges falsch gemacht und so hatte ich größte Probleme mit dem Wind und der Welle fertig zu werden.

IMG_6903An der Spitze entwickelte sich von Anfang an (und auch bis zur letzten Wettfahrt) ein spannender Zweikampf zwischen Yannick mit einer perfekt gebauten Iona und Gerhard mit seiner ViryEasy, der faszinierend zu beobachten war. Lediglich Benni  ebenfalls mit einer ViryEasy allerdings wantenlos  gefahren (was ihm nach eigenem bekunden erhebliche Vorteile gegenüber Gerhard mit seinem Wantenverhau verschaffen sollte) und Manfred mit seinem nagelneuen 10R von Peter Wiles (den er erstaunlicherweise sofort im Griff hatte obwohl er ihn erst am Morgen vor der Regatta erhalten hatte) konnten bei den beiden mitmischen. Dahinter wurden die Plätze oft getauscht, dennoch kam es auch in den hinteren Rängen immer wieder zu spannenden Wettkämpfen.

ergebnisAm zweiten Abend war ein gemeinsames Abendessen im nahe gelegenen Hotel vereinbart. Da aber so oder so alle ausländischen und einige der Schweizer Segler in diesem Hotel gebucht hatten, ergab sich an beiden Abenden eine lustige Runde. Wobei es mir manchmal schwer viel den Gesprächen zu folgen: Sowohl Gerhard als auch die Schweizer wechselnden fliesend ins Französische und wieder zurück. Am zweiten Abend hatte ich mich kurz hingelegt und hätte die Sache wahrscheinlich verschlafen wenn mich die Kollegen nicht per Telefon rausgeklingelt hätten. Die Runde beim Frühstück war quasi die Gleiche und so kann man zusammenfassend sagen die Regatta war nur ein Teil der Veranstaltung mindestens ebenso spannend war der internationale Austausch mit den Segelfreunden aus verschiedenen Ländern.

Zuletzt noch einmal mein Dank an den Veranstalter Benni, seine Familie und seine Helfer für eine überaus gelungene wunderschöne Regatta an diesem fantastischen Gelände. Ihr könnt davon ausgehen, dass ich nächstes Jahr wieder dabei bin.