RC-Segeln

Deutsche Klassenvereinigung und Ausschuss RC-Segeln

In vielerlei Hinsicht sind sie den "Grossen" ähnlich, gleichen tun sie sich jedoch nicht. Vielmehr handelt es sich bei unseren Booten um reine Sportgeräte, gezeichnet, konstruiert und gebaut nach neuesten Erkenntnissen und mit Materialien aus der Hoch-Technologie.

So wie es beim Tennis Tischtennis und beim Golf Minigolf als selbständige Sportart gibt, betreiben wir den Sport des Segelns mit unseren Modellbooten. Richtigerweise sagt man auch RC-Segeln = "RADIO-CONTROLED", also funkferngesteuertes Segeln.<br />Die Übertragungen der Steuerbefehle für das Ruder und die Segelverstellung erfolgen vom Ufer über einen Sender zu einem Empfänger im Boot. Damit viele Boote gleichzeitig segeln können, werden verschiedene Funk-Frequenzen eingesetzt. Auf diese Weise ist es möglich, alle Kurse und Segelmanöver genauso oder besser als bei den "Grossen" auszuführen und die Yachten sicher um den "Olympischen Dreieckskurs" zu segeln.

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Wie bei anderen Segelsportarten gibt es auch bei uns verschiedene Klassen. Angefangen bei der handlichen "1-Meter"-Klasse, in der eine Rumpflänge von max. einem Meter und u.a. eine Segelfläche von 0,5 qm festgelegt ist, über die weitverbreitete "M"-Klasse von 127 cm Rumpflänge und einer Segelfläche von 5160 qcm, bis hin zur Klasse der "Ten-Rater", deren Rumpflänge sich nach einer Vermessungsformel im Verhältnis zur Segelfläche errechnet. Unser Sport wird weltweit ausgeübt. Auf nationaler Ebene werden neben diversen Freundschafts-Regatten mehrere Ranglisten-Regatten durchgeführt. Die besten Teilnehmer können sich dadurch für internationale Veranstaltungen qualifizieren. Es finden Europa- und Weltmeisterschaften statt. Die Deutsche Meisterschaft wird jedes Jahr für alle drei Klassen ausgerichtet.

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In Deutschland sind die RC-Segler mit verschiedenen Vereinen im Dachverband "Deutscher Segler-Verband" (DSV) vereint. In einem eigens eingerichteten DSV-Ausschuss werden von Praktikern für Praktiker nach internationalen Richtlinien Themen über Regelkunde, Regattaorganisation und vieles mehr bearbeitet und publiziert. Eine schnelle und umfassende Information kann auch direkt bei den Mitgliedern des Ausschusses und deren spezieller Themenbereiche erfragt werden.

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Jedoch haben auch bei uns die Götter den Fleiss vor den Lorbeer gestellt. Viele unserer Sportkameraden verlagern ihre Aktivitäten nach Saisonabschluss in die Bastelstuben und Hobbykeller. Dort wird vielfach unter dem Mantel "grösster Geheimhaltung" gezeichnet, entworfen, modelliert, konstruiert, laminiert, geschnitten, aber auch so manches wieder verworfen.
Nach den praktischen Erkenntnissen von Regatten werden Verbesserungen oder völlige Neubauten im Winter realisiert. Diese Arbeiten sind je nach Geschick und Möglichkeit von der Elektronik bis zum Segelschnitt eine umfassende und zugleich sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Mit Rat und Tat stehen in den Vereinen Gleichgesinnte auf den regelmässig stattfindenden Treffen gern zur Verfügung.
Wenn im Frühjahr die Sonne höher steigt und die ersten Vergleichsfahrten stattgefunden haben, zeigt sich der wahre Meister im Wettstreit mit anderen.
Mit Kenntnissen der Segelregeln, taktischem Geschick, mit Gefühl für den Wind, das Wasser und das Bootsverhalten, lassen im Einklang mit sicherer Technik eine Wettfahrt mit anderen Sportkameraden zum Erlebnis werden.

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Fotos: Anke Seela u. Kurt Lauschmann

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