RC-Segeln

Deutsche Klassenvereinigung und Ausschuss RC-Segeln

Original erschienen in der Zeitschrift Yacht 16/1932 Autor: Paul Krüger. Sollten hiermit irgendwelche Rechte verletzt werden bitte melden. Ich werde dann den Artikel sofort entfernen.

Gut stehende Segel haben oftmals großen Einfluss auf das Erringen eines Sieges. Einem weniger guten Rumpf kann durch gut sitzende Segel geholfen werden, dagegen wird ein sonst guter Modellyacht-Körper durch schlechte Segel manche Wettfahrt verlieren.

Wohl jeder Eigner oder Erbauer hat seine eigenen Ansichten über den richtigen Segelschnitt. Im Allgemeinen werden Flachstehende Segel bevorzugt. Es hat seine Richtigkeit wenn gesagt wird, eine Modellyacht segele fast stets in schwererem Wetter, verglichen mit einer wirklichen Yacht. Bei großen Segelyachten hat es sich gezeigt, dass flache Segel bei viel Wind, bauchige dagegen bei leichtem Wind vorzuziehen sind.

Die besten Erfolge wird der Modellsegler erzielen, wenn er mit mehreren, verschiedenartig geschnittenen Segeln selbst Versuche anstellt. Auf diese Weise lernt er am sichersten die Vor- und Nachteile des einen Segels gegenüber dem anderen erkennen.

Die nachstehenden Angaben sind mir z.T. liebenswürdigerweise von englischen Modellsegel-Freunden gemacht worden, die ich 1927 in Gosport kennen lernte, als ich als erster deutscher Modellsegler an den internationalen Modellsegelwettfahrten  teilnahm. Die Segel der meisten und erfolgreichsten Yachten der letzten Jahre sind wie beschrieben gearbeitet worden.

Bevor hier einige erprobte und bewährte Methoden, die noch nirgends veröffentlicht sind, erläutert werden, sollen einige Worte über das Material zur Herstellung der Segel vorangestellt werden.

Es empfiehlt sich die Segel einer Modellyacht stets aus einem Stück Stoff anzufertigen. Zu verwerfen ist die Herstellung der Segel aus einzelnen Bahnen wie im Großsegelsport. In letzterem Falle gibt es keine andere Möglichkeit, da die Stoffbreiten beschränkt sind. Ebenso falsch ist es, die einzelnen Bahnen wie bei großen Yachten zu imitieren, indem die Segel mit farbigem Garn durchgesteppt werden, da hierdurch unzählige kleine Falten entstehen, die einem glatten, reibungslosen Abstreichen des Windes hinderlich sind.

Für größere Modellyachten, von etwa 1m² Segelfläche an, wird der leichteste Spinnakerstoff, den unsere Segelmacher für kleine Rennjollen verwenden, sowie leichte Ballonseide empfohlen. Bei kleineren Segelflächen, bis etwa 0,75m², ist ägyptischer Baumwollstoff, in England Madapolam genannt, geeignet. Dieser ist billig und durchaus stark genug. Wir haben mit ungebleichtem, federdichtem Nessel, auch cream Batist genannt, bei Segelflächen bis 0,85m² gute Erfolge erzielt.

Das mit eingewebten farbigen Bahnen versehene Modell-Segeltuch, das verschiedentlich angeboten wird, ist dagegen für Rennsegelzwecke gänzlich ungeeignet.

Die Hauptbedingung für den Segelstoff ist große Leichtigkeit bei außerordentlicher Dichte – federdicht -. Des Gewebes. Auch soll der Stoff sich nur wenig dehnen.

Von verschiedenen Seiten wird empfohlen, ungebleichten Baumwollstoff wasserfest zu machen, da derselbe, besonders in Seewasser, durch abwechselnde Feuchtigkeit und trockenes Wetter beeinflusst wird. Ungebleichter Baumwollstoff enthält nämlich natürliches Pflanzenfett, welches ihm entzogen werden soll.

Zu diesem Zwecke wird der Segelstoff in eine heiße Lösung von 10 Teilen Wasser und 1 Teil gelber Seife eingeweicht, nach geraumer Zeit in klarem Wasser gut ausgespült und dann in eine Lösung von 10 Teilen Wasser und 1 Teil Alaun getaucht.

Eine andere Methode, der besonders alle appretierten Stoffe unterzogen werden sollten, um die im Stoff enthaltene Stärke zu entfernen, da Stoffe mit Appretur besonders brüchig und gedrückt aussehen und keine glatte Fläche ergeben, ist folgende:
Man lege den Stoff in kaltes Wasser und bringe es zum Kochen. Während des Kochens soll der Stoff ständig vom Wasser bespült werden, so dass alle Teile gut durchgekocht werden. Nach etwa 10 bis 15 Minuten langem kochen wird der Stoff herausgenommen und ausgedrückt, jedoch ohne das Material zu verdrehen, um das überflüssige Wasser zu entfernen. Das Gewebe ist dann über eine saubere Leine zum trocknen aufzuhängen und, wenn noch etwas feucht, ohne es auszuziehen, glatt ohne Falten zu bügeln. Es ist dann fertig zum zuschneiden.

Findet ungewaschener Stoff Verwendung, der aber stark geknifft oder gedrückt ist, so ist derselbe ebenfalls zuerst glatt zu plätten, nachdem er etwas feucht gemacht worden ist.

Will man weißem, d.h. gebleichtem Stoff eine leicht gelbliche Tönung geben, so wird der Stoff in Kaffee oder Tee getaucht und dann glatt gebügelt. Wird ein so behandeltes Segel beim segeln stellenweise nass, so tauche man das ganze Segel nach Beendigung der Fahrt vollständig in das Wasser, wodurch unschön aussehende Streifen oder Flecke vermieden werden.

Unbedingt erforderlich ist das so genannte Wasserfest machen nicht, da es viele Modellsegler gibt, die sich niemals damit gequält haben, im Gegensatz zu anderen, die es sehr empfehlen.

Nach der Segelzeichnung fertigen wir nun ein Schnittmuster in natürlicher Größe aus Papier oder leichter Pappe an. Dieses Verfahren ist besonders für Anfänger zu empfehlen. Ein solches Schnittmuster hat auch noch den Vorteil, sich selbst kontrollieren zu können, wenn ein anderer Satz Segel gemacht werden soll. Ist das erste Stell nicht so, wie es sein soll, dann kann das vorhandene Schnittmuster entsprechend verändert werden.

Da das Hochsegel zur Zeit das günstigste für Modellrennyachten ist, wird diese Segelformen den nachstehenden Ausführungen zugrunde gelegt. Sowohl die Engländer als auch die Amerikaner vermessen ihre Modellsegelyachten bzw. deren Segel nach den Vorschriften des internationalen Großsegler-Verbandes, der IYRU, wodurch gebogene Masten ausscheiden, daher liegen auch nur Erfahrungen mit Segeln, die an geraden Masten gefahren werden, vor. Es fragt sich überhaupt, ob die Schwierigkeiten, einen gebogenen Modellyachtmast herzustellen, aufgewogen werden durch bessere Segeleigenschaften, wenigstens bei Modellyachten. Vielleicht regen diese Zeilen den einen oder anderen Modellsegler an, seine Erfahrungen mit gebogenen Masten bekannt zu geben.

Zunächst ziehen wir für das Vorliek, das ist die Vorderkante des Großsegels am Mast, eine gerade Linie, die wir in 10 genau gleich große Teile einteilen: 23mm ist ein genügend großer Abstand. Bei dem Teilpunkt 2 setzen wir genau rechtwinklig 3mm nach der einen Seite, bei Teilpunkt 6 ebenso 6mm, aber nach der anderen Seite ab. Mittels einer Straklatte verbinden wir nun die Punkte 0, 2a, 6a und 10 und erhalten eine schön geschwungene Kurve, die zwischen den Teilungspunkten 3 und 4 unserer Basis, die zuerst gezogene gerade Linie, schneidet.

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Für das Unterliek des Großsegels – am Baum – ziehen wir eine weitere Basislinie, die gleichfalls in 10 genau gleiche Teile von 23 mm Länge geteilt wird. Hier setzen wir in Punkt 2 im rechten Winkel 3 mm ab und verbinden die Punkte 0, 2a und 10 mit Hilfe der Straklatte.

Von anderer Seite wird empfohlen, die größte Höhe der Ausbuchtung auf ¼ der Länge des Unterlieks vom Mast aus zu legen, um die größte Wölbung des Großsegels nicht zu nahe am Mast zu bekommen wo sie am wenigsten Wirksam wäre.

Bemerkt sei, dass sich vorstehende Angaben für die Besegelung einer internationalen Modell-A-Klassen-Yacht verstehen, wie sie die beistehende Segelzeichnung der englischen Yacht „Pat“ zeigt.

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Nun werden zwei streifen Holz oder Sperrholz, etwa 2 bis 3 mm stark und von der wirklichen Länge des Vorlieks und des Unterlieks genommen. Das erstere muss etwa 12 mm, das letztere etwa 5 mm breit sein. Hier ziehen wir in entsprechendem Abstand von den Kanten die Basislinie, die ebenfalls in 10 genau gleiche Teile geteilt werden.

Damit durch ein nachträgliches Recken der Segel, welches unvermeidlich ist, die Segelfläche nicht größer als erlaubt wird, ist die gezeichnete wirkliche Lieklänge jeweils um etwa 1½ %  bis höchstens 2½ % kürzer zu nehmen.

Im rechten Winkel werden nun die Abstände an den einzelnen Teilungspunkten 0, 1, 2, 3 usw. von der kleine, verkürzten Zeichnung genau auf die gleichen Teilungspunkte der wirklichen Lieklänge übertragen und mittel einer entsprechend langen Straklatte die so bezeichneten Punkte verbunden.

Der Grund warum die Kurven des Vor- und Unterlieks zuerst auf einer verkürzten Basis aufgezogen werden, ist der, genau kontrollieren zu können, ob die Kurven gleichmäßig und gut verlaufen. Diese Kontrolle ist bei der vollen Lieklänge nicht annähernd so gut möglich.

Das Achterliek erhält eine größte Ausbuchtung von etwa 5 bis höchstens 6 cm, die meist in der Mitte der Lieklänge gelegt wird. Bei der internationalen Modell-A-Klasse ist nämlich die Anzahl der Segellatten, ihr Abstand voneinander sowie ihre Länge beschränkt. Eine allgemeine Regel besagt, dass die Wölbung des Achterlieks bei einer Modellyacht nicht größer sein soll als 1/3 der Länge der Latten, gemessen von der Sehne des Lieks.

Wird die Bogenhöhe größer genommen, so besteht die Gefahr, dass das ganze Achterliek, soweit die Segellatten reichen, beim Segeln wegklappt und nicht nur wirkungslos wird, sondern sogar stark fahrthemmend wirkt. Jedenfalls gelingt es nur sehr wenigen Modellseglern mit großer Erfahrung, ein stark gewölbtes Achterliek mit kurzen Segellatten zu gutem, einwandfreiem Stehen zu bringen, und meist auch nur dann, wenn schwerer Segelstoff verwendet wird. Aber auch dann dürfte bei 7½ cm die höchste Grenze bei A-Klassen-Modellyachten sein.

Bei der vorstehend beschriebenen Methode wurde das Vorliek oben konkav, unten konvex geschnitten. Die konkave Kurve macht das Segel oben am Kopf flach, da sie den Bauch des Segels einzieht, während die untere konvexe Kurve das Gegenteil erzielt, nämlich dem Segel etwas Bauch gibt, was für leichtes Wetter gut ist.

Eine andere Art besagt, das Vorliek des Großsegels in einer konvexen Kurve zuzuschneiden. Die Anhänger dieser Methode bevorzugen ein mäßig flaches Segel – nicht flach gespannt wie ein Trommelfell – denn der Wind gibt dem Segel allmählich den erforderlichen Bauch, indem der Segelstoff etwas ausreckt, die mit Band eingefassten Lieken (siehe weiter unten) dagegen nachträglich fast gar nicht.

Die größte Höhe der Bucht des Vorlieks legt man in diesem Falle allgemein auf 1/3 der Vorlieklänge von unten oder nur wenig darüber. Bei leichtem Stoff mag der Bogen etwa 22 mm Höhe haben, dagegen etwas weniger bei schwerem Material.

Während manche Modellsegler das Unterliek des Großsegels am Baum anreihen, ziehen andere wieder vor, das Unterliek lose zu fahren, wie es bei vielen Fischerbooten und auf manchen Kreuzeryachten üblich ist.

Die erstbeschriebene Art, das Unterliek zuzuschneiden, setzt voraus, dass es fest am Großbaum angereiht wird. Soll dagegen das Unterliek lose gefahren werden, so geht das Zuschneiden folgendermaßen vor sich.

Man gibt dem Unterliek einen Bogen von etwa 25 mm, dessen größte Höhe in der Mitte des Unterlieks liegt.

Das Vorsegel wird ähnlich wie das Großsegel zugeschnitten. Das Vorliek wird entweder gerade oder in einer konvexen Kurve von höchstens ½ %  Bogenhöhe geschnitten, die ebenfalls auf  1/3 der Vorliekslänge von unten oder nur wenig darüber gelegt wird. Das Fußliek, welches beim Vorsegel einer Modellyacht nicht angeschlagen, sondern stets lose an einer Fußraa gefahren wird, erhält eine Bucht (konvex) von 15 bis 20 mm Höhe, die in der Mitte liegt. Das Achterliek erhält ebenfalls eine schwache Wölbung nach außen. Letztere kann etwas größer sein, wenn Latten Verwendung finden. Sind alle Kurven auf die Holzbrettchen übertragen, ausgeschnitten und genau geschlichtet, so sind dieselben fertig zum Auflegen und Übertragen auf das Papiermuster bzw. auf den Segelstoff.

Der zum zuschneiden fertige Stoff wird, ohne ihn irgendwie zu recken oder zu dehnen, auf einem sauberen und glatten Linoleum-Fußboden oder einem großen Tisch ausgebreitet und durch kleine Nägel oder durch Gewichte glatt gehalten. Nun ziehen wir die Sehnen mit einem harten, spitzen Bleistift, wobei darauf zu achten ist, das die Sehne des Achterlieks parallel zur Webekante liegt. Die ausgeschnittenen Liekkurven (aus Holz oder starkem Papier) werden an ihren Platz gebracht und durch Nägel oder Gewichte festgehalten. Mittels Bleistift erfolgt nun die Übertragung der Kurven auf  den Segelstoff, das Ausschneiden geschieht mit einem scharfen Rasiermesser oder Klinge, nicht mit einer Schere, jedoch werden rundherum etwa 6 bis 7 mm für das Säumen bzw. Einfassen der Lieke zugegeben.

Das Achterliek wird gesäumt, indem die doppelt umgelegte Kante mit der Nähmaschine zweimal durchgesteppt wird. Hierfür soll einzig und allein Seide Verwendung finden. Diese Säume sollen so schmal wie möglich gemacht werden.

segel_3Das Vorliek sowie das Fußliek werden mit Band eingefasst, nachdem die Kanten einmal umgelegt sind. Für diesen Zweck soll Leinenband, etwa 15 bis 16 mm breit, unter keinen Umständen aber Baumwollband genommen werden. Sehr viel hängt von der Qualität des Leinenbandes ab, da der Zug vom Band aufgenommen werden muss, nicht vom Segelstoff. Das Band wird zuerst gestreckt, etwa um 1 bis 1½ %, aber niemals der Segelstoff, dann in der Mitte scharf gefaltet und das Liek eingefasst. Das Nähen geschieht wieder auf der Nähmaschine mit Seide in zwei Reihen.

Es wird empfohlen, die Innenseite des gefalteten Leinenbandes mit Seife zu bestreichen. Dadurch haftet das Band am Segelstoff und hilft der Nähmaschinennadel, den Stoff leicht zu durchbohren.

Wird das Leinenband nicht zuerst gestreckt und ebenfalls das Segel nicht wie angegeben in einer schwachen Kurve geschnitten, so zeigt sich bald, dass das Segel die leichte gefällige Form der Lieken verliert.

Die innere Seite eines jeden Lieks soll zuerst gesteppt werden,  und erst nachdem alle Lieken einmal genäht, soll die zweite, äußere Naht, gesteppt werden.

Um das Einfassen der Lieken mit Band zu erleichtern spanne man das gereckte und gekniffte Leinenband zwischen Reißzwecken, schiebe das zugeschnittene Liek dazwischen, ohne es zu spannen, und hefte letzteres flüchtig mit farbiger Seide am Band fest.

Einige Modell-Segelmacher kleben den Segelstoff mittels Gummi oder Sikkativ an das Leinenband.

Beim Nähen mit der Maschine ist darauf zu achten, dass die Spannung der Spule sehr lose und gering ist. Nötigenfalls wird dieses erreicht, indem man ein Stück Papier unter den Stoff legt und mit fest näht, das logischerweise nachher entfernt wird.

Ebenso ist es gut, beim Nähen der Lattentaschen Papier zu verwenden, um Falten zu vermeiden.

Ist die Näharbeit beendet, so wird die farbige Seide, die zum Heften diente, entfernt.

Beim Vorsegel wird das Achterliek gleichfalls parallel zur Webekante gelegt und ebenfalls gesäumt, ebenso das Fußliek im Gegensatz zum Unterliek des Großsegels, während das Vorliek wie beim Großsegel mit Band eingefasst wird.

segel_4Dagegen wird am Fußliek des Vorsegels in der Richtung der Sehne zum Hals zum Schothorn ein etwa 6 mm breites Leinenband aufgesteppt, welches den Zug aufnimmt und ein Verrecken des Fußlieks verhindert.

Das Gleiche hat am Unterliek des Großsegels zu geschehen wenn es lose gefahren wird.

Werden die Ecken der Segel durch aufgesetzte Stücke Stoff aus dem Material der Segel verstärkt (sogenannte Doppelungen), so werden dieselben vor dem Säumen und Einfassen eingepasst, angeheftet und zugleich mit dem Saum und Einfassband festgesteppt.

Es ist ein  alter Brauch der Segelmacher, Liektaue usw. stets auf der Backbord-Seite der Segel anzubringen, daher nähe man die Säume nach link, die Doppelungen und Lattentaschen ebenfalls auf die linke Seite der Segel.

Beim Spinnaker wird das Leeliek parallel zur Webekante gelegt und alle Lieken werden gesäumt.

segel_5Die Ecken der Segel werden mit kleinen Messingaugen versehen, durch die Schnüre führen, die die Segel an den Spieren festhalten. Die Pick bzw. der Kopf wird meist mit einem Kopfstück versehen, das aus Aluminium, Zelluloid oder auch Holz gemacht wird. Bei de internationalen Modell-A-Klasse z.B. ist das Kopfstück des Großsegels in der Größe beschränkt, auch wird das Segel auch nur bis zu der Stelle, wo das Kopfstück anfängt, vermessen. Ebenso ist auch die Größe des Kopfstückes beim Spinnaker beschränkt. Hier soll eine zu große künstliche Spreizung des Segels am Kopf unterbunden werden.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass manche Modellsegler es vorziehen, das Unterliek des Großsegels völlig gerade zu schneiden, also ohne Kurve nach außen. Diese Ausführung wird besonders dann angewandt, wenn es sich um ein Gaffel-Großsegel handelt. Das Gaffelliek eines derartigen Segels wird ebenfalls gerade, d.h. ohne Bucht geschnitten.

Von englischer Seite sind auch Versuche mit leichter Kunstseide als Segelstoff angestellt worden. Das Material erwies sich als nicht stark genug, obwohl ein kräftigeres Material, wenn verfügbar, sich wahrscheinlich erfolgreich erweisen dürfte. Aber Kunstseide ist sehr teuer und die anfangs genannten Stoffe sind gut genug.