RC-Segeln

Deutsche Klassenvereinigung und Ausschuss RC-Segeln

Wie jedes Jahr zum Christi-Himmelfahrts-Tag fand auch heuer wieder am Campingplatz Eisl in Abersee die Wolfgangsee-Regatta im ferngesteuerten Segeln statt.

Es war dies ein internationaler Freundschaftswettbewerb, der in den drei Klassen F5-M (Marblehead), F5-X (freie Klasse) und Tenrater ausgeschrieben wurde und zu dem sich beinahe 60 Segler angemeldet hatten.

Bei der Registrierung waren es dann 54 Starter in M, 23 in X und 17 in den l0ern. Österreich war mit 26 Teilnehmern und Deutschland mit 33 vertreten.

Mit Schiedsrichterturm, Steg und Bojendreieck zeigte sich die Startstelle sowohl für die Rennleitung als auch für die Segler bestens eingerichtet.

Da heuer das Wettkampffeld besonders dicht war, und es funktionierende Startsysteme nur bis zu 49 Seglern gibt, musste sich der Veranstalter etwas Neues einfallen lassen. Nach arbeitsaufwendiger Vorbereitung und bestens durchdachten Regeln wurde ein modifiziertes Flottensystem gefahren.

Leider kann man den Wind nicht organisatorisch einteilen. So blieb er am ersten Tag recht faul und nur hin und wieder strich ein leichtes Lüftchen über die Wasserfläche. Das ist für die großen, schweren Boote der l0er-Klasse zu wenig. Bis 19.00 Uhr fand mit 3 Ausscheidungsläufen und 5 Starts für jeden Einzelnen der Wettkampf statt und die  drei Besten konnten ermittelt werden.

1981_wolfgangsee_1Am Freitag, 29. Mai, führte man die Regatta mit der F5-X-Klasse weiter. Das Wetter zeigte sich unbeständig und Luftbewegung kam immer nur vor einem neuen Regenguss. Trotzdem konnte am Abend auch diese, die 2. Klasse, abgeschlossen werden. Bis Samstagnachmittag besserte sich die Witterung, es wurde wärmer und eine leichte Brise ließ immer von neuem einen Start zu.

Die F5-M-Klasse zog sich mit 54 Seglern bis zum Abend hin, wobei erst nach 3 Vorläufen (in welchen sich die Starter für 6 Gruppen qualifizierten) 3 Hauptläufe abgewickelt wurden.

Am Abend traf man sich zu einem gemeinsamen Nachtmahl und vom Veranstalter wurde eine vertonte Dia-Serie über die Bewerber des Vorjahres gezeigt.

Strahlendes Wetter und halbwegs gute Windverhältnisse ließen am Sonntag die Regatta bis gegen 14.30 Uhr zu einem glücklichen Ende kommen. Die beiden Sieger des 1. und 2. Platzes kamen aus Deutschland, der 3. Rang ging an einen Österreicher. Vor der Kulisse des Sees mit der Kirche von St. Wolfgang fand die Überreichung der Pokale und Medaillen statt. Bis zum 10. Platz durften sich die Wettkämpfer ein kleines Geschenk aussuchen So ging bei herrlichem Sommerwetter die 7. Wolfgangsee-Regatta zu Ende.

Wir, die Veranstalter, hoffen, dass wir zur 8. Wolfgangsee-Regatta im Mai 1982 wieder so viele Gäste begrüßen dürfen, die nicht nur aus Freude am Wettsport, sondern auch um ein paar unbeschwerte Urlaubstage in der wunderschönen Umgebung der Startstelle am Wolfgangsee genießen zu können, nach Abersee kommen.


Anmerkung zur Wolfgangsee-Regatta von F. K. Ries

Regatten werden meistens von örtlichen Vereinen veranstaltet. Sie sind Höhepunkt im Modellsport, sowohl für Teilnehmer als auch für Veranstalter. In den meisten Fällen tragen die Clubmitglieder gemeinsam die Last der Verantwortung und die Last der Arbeit.

Wenn jedoch eine Mammutregatta mit 94 Booten von einer einzigen Familie veranstaltet wird, dann ist das schon ein paar Zeilen wert, zumal, wenn alles bis aufs i-Tüpfelchen vorbereitet wurde. Auch für die Unterbringung aller Gäste sorgte Frau Kukula. Einen weiteren Beitrag zum Gelingen lieferte aber der Senior der Familie, indem er einen fahrbaren Schiedsrichterturm baute. Er ist auf dem Bild gut zu erkennen, und ich glaube, dass er eine Anregung für andere Vereine sein kann. Auf einem kleinen 300-kg-Anhänger, der mit 4 Stützfüßen (Campingwagen) versehen wurde, ist ein zerlegbares Rohrgerüst mit Plattform und Dach aufgebaut und das Ganze mit Stoff verkleidet. Im Raum unter der Plattform können die Sender in Regalen abgelegt werden, und an der Rückwand ist eine Ergebnistafel angebracht. Im zerlegten Zustand passt alles in den Anhänger, auf dem noch ein Boot Platz findet.

Ein Nachbau ist nur zu empfehlen, alles hat seinen Platz, und die Schiedsrichter sind gut gegen die oft sehr hektischen „Protestsegler" abgeschirmt.

logosmOriginal erschienen in der Zeitschrift Schiffsmodell  des Neckar-Verlags 8/1981 Autor:Ernestine Kukula und F.K.Ries. Sollten hiermit irgendwelche Rechte verletzt werden bitte melden. Ich werde dann den Artikel sofort entfernen.