Die hier vorgestellten Yachten haben gemeinsam, daß jede von ihnen in der Lage war, mindestens zwei Ranglistenregatten der letzten zwei Jahre zu gewinnen. SKALPEL und UN-BOOT mit herausragend vielen Siegen, aber das hat natürlich auch etwas mit dem jeweiligen Skipper zu tun.
Zur SKALPEL muß erwähnt werden, daß es die Yacht des derzeit amtierenden Weltmeisters Janusz Walicki ist.
UN-BOOT übrigens deshalb, weil alle Yachten der Steinbacher Segler mit der Vorsilbe „UN" beginnen (UNSINN, UNSCHULD, UNDERBERG, UNRUHE, UNHOLD. . .)
Die M-88 ist eine Gemeinschaftskonstruktion von Karl Beck und Gerd Mentges und die OPTIMA wurde von Gerd Meysemeyer konstruiert.
Vor allen Dingen bei Betrachtung der Spantenrisse (Bild 1-4) fällt auf, daß die Yachten doch wesentliche und charakteristische Unterschiede aufweisen.
Das UN-BOOT ist von der Form her ähnlich der SKALPEL, aber mit wesentlich geringerer Verdrängung. Kleinerer Tiefgang und vor allen Dingen auch kleinere Breite führen zu geringerem Widerstand und damit auch zu Vorteilen gerade bei Leichtwind-Regatten, wo die Stabilität keine große Rolle spielt.
DenVorteil geringer Breite hat auch die OPTIMA, die jedoch viel mehr Tiefgang und eine gänzlich andere Spantform hat und damit auch wieder andere Segeleigenschaften.
Die M-88 wiederum hat im Vergleich zu den anderen Yachten einen wesentlich U-förmigeren Hauptspant (siehe auch Bild 5), den geringsten Tiefgang aber die größte Breite in der CWL. Im Vergleich zu den anderen Yachten führt dies zu einer deutlich größeren Formstabilität, ob dies jedoch ein nennenswerter Vorteil sein kann, ist gerade bei Modellyachten mit den sehr großen Tiefgängen fraglich. Um z.B. solch eine Frage beurteilen zu können, muß man schon etwas ausführlicher rechnen.
Alle vier Yachten haben ihre größte Breite etwa bei 60 % der CWL vom Bug aus gemessen (Bilder 6 und 7). Damit ist eine wichtige Voraussetzung erfüllt, die im Strömungsbereich von Modellyachten darin besteht, den Umschlagpunkt von laminarer zu turbulenter Strömung möglichst weit hinauszuzögern, indem man ihn nicht nur durch die Re-Zahl, sondern auch durch den Druckverlauf bestimmen läßt.
Diese gleiche Aussage gilt übrigens etwas abgeschwächt auch für die Seitenansicht (Bild 8), also für die Lage des maximalen Tiefgangs.