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Riggherstellung
Da bei der IOM Klasse keine drehbaren Masten erlaubt sind, wird bevorzugt Masten ohne Keep gefahren. Als Mast empfiehlt sich aus Kosten- und Beschaffungsgründen das 2m lange 12mm Alurohr aus dem Baumarkt. Wer etwas mehr investieren will kann bei RC Bootsausrüstern auch dünnwandiges Alurohre für mehr als das doppelte Geld kaufen und spart sich somit um die 50g im Rigg.
Die Länge des Mastes ist nicht exakt vorgeben. Als Maß steht nur die Vorliekslänge des Großsegels fest. Unten steht, je nach Schiffskonstruktion der Mast in seiner Aufnahme, dann folgt der Lümmelbeschlag (Verbindung Mast/Großbaum) mit Baumniederholer, möglichst dicht über Deck. Von dort wird nun die Länge des Vorlieks gemessen. Und auch oben gibt es kein Limit, außer, dass wir natürlich Gewicht im Top sparen wollen. Wer also sein Vorliek von unten trimmt, braucht oben nicht viel dazu geben. Wer wie ich oben seinen Klemmschieber fährt, braucht da etwas mehr Luft.
Den Topbeschlag baue ich aus einem 10mm Holzrundstab. Das Bohren muss mit absoluter Vorsicht geschehen, denn man hat nicht viel Platz. Den Achterstagsabweiser biege ich aus 4 mm Messing Rohr. Ist nicht ganz so stabil wie ein Alurundstab, wiegt dafür etwas weniger. Davor setze ich in den Holzrundstab eine kleines Messingrohr (2mm) als Buchse für einen kleinen Haken aus Stahldraht(1mm) für die drehbare Großsegelaushängung.(Foto)
Als Wanten verwende ich nylonummantelte Stahlvorläufer (ca. 15 kg) aus dem Anglerbedarf. Es geht auch 6mm oder 8mm Fesselfluglitze. Kostet nur etwas mehr. Als Klemmhülsen nehme ich dünnenwandige gerade passendes Messingrohr. Als Wantenspanner gibt es auch mehrer Möglichkeiten, je nach Geldbeutel. Für ca. 6€ /St gibt es die Luxus Ausführung mit Sicherungsschäkel. Zum halben Preis gibt es dann schon die Hülsenmutter mit Stahldraht zum Biegen. Am billigsten ist es, man nimmt 3mm Gestängeanschlüsse mit Augschrauben und einer Kontermutter. Diese Art dürfte wohl aber auch die schwächste, der 3 Vorgestellten sein. Ich selbst habe aber noch keinen kaputt gesegelt.
Oben am Mast wird etwa in Höhe der Fockanschlagspunktes die Wanten befestigt. 2 Lösungen habe ich hier. Die eine sieht gut aus ist aber unveränderbar. Mit angeschraubten Halteösen (KDH) und eingenietetem Fockhalterung ist sie der, nur mit Stahldrahthaken(1mm) und gebohrten Löchern gebauten Lösung, im Preis wie auch in der Flexibilität unterlegen.
Die Fock wie auch das Vorstag werden mit Klemmschiebern versehen und mit einem gemeinsamen Haken am Mast befestigt. Das Vorstag muss nicht unbedingt aus Draht sein, ist halt nur etwas stabiler. Das Maß vom Kopf des Großsegel zum Aufhängepunkt der Fock ist als Mindestmaß in den Klassenregeln definiert. Unten wird die Fock knapp an die Öse des Vorstag geknotet.
Als Salinge (Wantenspreitzer) nehme ich 3mm dünnwandiges Alurohr. Durch den Mast wird ein dünneres (Innendurchmesser der Salinge) Rohr oder Stab gesteckt in die die Salinge gesteckt werden. Die Salingsaufnahme am Mast wird eingeklebt. Um die Wanten an den Salingen zu halten fädele ich schon beim Wantenbau je eine Augschraube mit ein, die dann einfach in das Salingsrohr gesteckt werden.
Man kann aber auch Stahldraht nehmen und wie eine Haarnadel biegen und dann unter Spannung in die Salingsrohre stecken
Der Lümmelbeschlag:
Der Lümmelbeschlag:
Den Lümmelbeschlag gibt auch es als Fertigteil mit Baumniederholer zu kaufen.
Da ich keine Drehbank besitze und auch Aluminium nicht löten kann, habe ich mich bei der Lösung, überwiegend mit Messingröhrchen unterschiedlicher Dicke beholfen.
Am Schwierigsten war die Verbindung zum 12mm Alumast zu finden, bis Graupner ein 12mm Innendurchmesser Messingrohr ins Sortiment nahm. Die Minikugellager habe ich im Modellbauladen gefunden. Meine hatten die Maße 6/3/2,5. nach diesen Maßen richtet sich dann der weitere Einkauf. Ein 6mm Messingrohr als Außenhülle und Aufnahme der Kugellager, ein in das Rohr passendes 5mm Rohr als Abstandhalter und Muffe und als Achse ein 3 mm Messingstab.
Dieser muss meistens noch etwas verjüngt werden. Dazu funktioniere ich die Bohrmaschine im Schraubstock zur Drehbank um und schleife mit feinem Schmirgelpapier die gewünschte Dicke. Sie darf nachher ruhig streng auf den Kugellagern sitzen. Nach dem Zusammenbau, wird mit einigen Tropfen Lötzinn das ganze fixiert.
Um die beiden Rohre (Mastverbindung und Kugellageraufnahme)exakt parallel miteinander verlöten zu können, habe ich die beiden noch vor dem Zuschnitt mit einander auf benötigter Länge verlötet. Dann wird ein ca.4-5 cm langes Stück abgesägt. In dieses kommt dann ein ca. 1,5cm kürzeres Abstandrohr für die Kugellager. Nachdem diese von beiden Seiten eingesetzt sind kommt noch einmal von beiden Seiten ein kleines 1-2mm breites Messingrohr (5mm-wie Abstandshalter)), da man sonst nicht das Rohr mit Lötzinn schließen kann. Am Alumast wird das Ganze dann mit einer kleinen Blechschraube fixiert.
Da ich keine Drehbank besitze und auch Aluminium nicht löten kann, habe ich mich bei der Lösung, überwiegend mit Messingröhrchen unterschiedlicher Dicke beholfen.
Am Schwierigsten war die Verbindung zum 12mm Alumast zu finden, bis Graupner ein 12mm Innendurchmesser Messingrohr ins Sortiment nahm. Die Minikugellager habe ich im Modellbauladen gefunden. Meine hatten die Maße 6/3/2,5. nach diesen Maßen richtet sich dann der weitere Einkauf. Ein 6mm Messingrohr als Außenhülle und Aufnahme der Kugellager, ein in das Rohr passendes 5mm Rohr als Abstandhalter und Muffe und als Achse ein 3 mm Messingstab.
Dieser muss meistens noch etwas verjüngt werden. Dazu funktioniere ich die Bohrmaschine im Schraubstock zur Drehbank um und schleife mit feinem Schmirgelpapier die gewünschte Dicke. Sie darf nachher ruhig streng auf den Kugellagern sitzen. Nach dem Zusammenbau, wird mit einigen Tropfen Lötzinn das ganze fixiert.
Um die beiden Rohre (Mastverbindung und Kugellageraufnahme)exakt parallel miteinander verlöten zu können, habe ich die beiden noch vor dem Zuschnitt mit einander auf benötigter Länge verlötet. Dann wird ein ca.4-5 cm langes Stück abgesägt. In dieses kommt dann ein ca. 1,5cm kürzeres Abstandrohr für die Kugellager. Nachdem diese von beiden Seiten eingesetzt sind kommt noch einmal von beiden Seiten ein kleines 1-2mm breites Messingrohr (5mm-wie Abstandshalter)), da man sonst nicht das Rohr mit Lötzinn schließen kann. Am Alumast wird das Ganze dann mit einer kleinen Blechschraube fixiert.
Die Achse wird zum Großbaum hin umgebogen. Als Baum bevorzuge ich 8mm Alurohr. Verbunden wird das alles über eine kleine Steckverbindung aus einem Alustab mit 6mm (Innendurchmesser des Baumes) und ca.2 cm Länge.
In die Stirnseite wird mit einer Säge eine Nut von ca. 1 cm gesägt. Dorthinein sollte mit möglichst wenig Spiel nach der Seite, die beidseitig abgeflachte Messingachse passen. Durch beide wird nun ein 1mm Loch gebohrt für die Achse( Stahldraht), damit der Baum sich nach oben und unten bewegen kann.
Um die Oben/Unten-Bewegung zu kontrollieren, gibt es den Baumniederholer. Leider gibt es da nichts brauchbares zu kaufen und ohne Drehbank ist man da etwas aufgeschmissen. Ich habe schon mehrer Möglichkeiten probiert. Das größte Problem war, die Hülsenschraube mit der Achse des Lümmelbeschlages zu verbinden. Letzlich habe ich die Idee der Micro Magic kopiert und einen 3mm Kugelkopf-Gestängeanschluß dazu hergenommen. Dazu habe ich auf die Achse ein 3mm Gewinde geschnitten und den Kugelkopf mit einer selbstsichernden Schraube gesichert.
Da die Klassenvorschrift einen Baumniederholer vorschreibt, der nur auf Zug hält und auf Druck nachgibt, kann man nicht einfach ein Gestänge zum Großbaum bauen. Man hilft sich damit, dass man aus einer Hülsenschraube einen dünnen Draht kommen lässt, der auf Zug hält, aber auf Druck nachgibt und in die Hülsenschraube rutscht.
Da ich keine 3mm Hülsenschraube hatte, hab ich aus Messingrohr und einem Gewindeschneider mir selbst eine gebaut. Um den Draht innen zu verankern habe ich gegenüber dem Gewinde mit einem passenden kleinerem Messingrohr den Hülsenausgang verengt. (Festlöten!). Den Draht innen mit einer Messingmuffe und leichtem Umbiegen gegen herausrutschen gesichert. Am Baum findet der Draht halt in einem kleinen Loch. Ich bohr da immer gleich mehrere, denn der Verstellweg der selbstgebauten Hülsenmutter ist leider beschränkt. Mit 3 Löcher zu Auswahl hänge ich den Draht bei Bedarf einfach um. Als Verbindung zum Kugelkopf dient eine abgelängte 3mm Gewindestange die ich im Kugelkopf verklebt habe.
Als Kontermutter nahm ich eine mit 3mm Gewinde versehene Messingrändelschraube. Und weil dies so schon und praktisch aussieht habe ich gleich noch eine aufgebohrt und auf die Messinghülse gelötet (nicht im Bild).. Nun steht dem perfektem Segeltrimm nichts mehr im Wege.
Der Draht des Niederholers wird einfach in den Großbaum eingehakt.
Um die Großschot am Baum zu führen biege ich mir die Dreiecksösen zum Einhängen in den Baum (siehe Foto) groß genug, damit später auch der Klemmschieber der Großschot hindurch gefädelt werden kann. Die Öse wird exakt über dem Hohlepunkt der Großschot (Travllerstab im Schiff) mit zwei Bohrungen in den Baum eingehängt. Zum Befestigen der Großschot biege ich mir einen Haken (Foto) der in den Baum eingehakt wird. Gegen umgewolltes Herausfallen wird mit Maurergummi (Baumarkt) ein Gummiring geknotet. Es helfen auch kleine O-Ringe.
Da ich keine 3mm Hülsenschraube hatte, hab ich aus Messingrohr und einem Gewindeschneider mir selbst eine gebaut. Um den Draht innen zu verankern habe ich gegenüber dem Gewinde mit einem passenden kleinerem Messingrohr den Hülsenausgang verengt. (Festlöten!). Den Draht innen mit einer Messingmuffe und leichtem Umbiegen gegen herausrutschen gesichert. Am Baum findet der Draht halt in einem kleinen Loch. Ich bohr da immer gleich mehrere, denn der Verstellweg der selbstgebauten Hülsenmutter ist leider beschränkt. Mit 3 Löcher zu Auswahl hänge ich den Draht bei Bedarf einfach um. Als Verbindung zum Kugelkopf dient eine abgelängte 3mm Gewindestange die ich im Kugelkopf verklebt habe.
Als Kontermutter nahm ich eine mit 3mm Gewinde versehene Messingrändelschraube. Und weil dies so schon und praktisch aussieht habe ich gleich noch eine aufgebohrt und auf die Messinghülse gelötet (nicht im Bild).. Nun steht dem perfektem Segeltrimm nichts mehr im Wege.
Der Draht des Niederholers wird einfach in den Großbaum eingehakt.
Um die Großschot am Baum zu führen biege ich mir die Dreiecksösen zum Einhängen in den Baum (siehe Foto) groß genug, damit später auch der Klemmschieber der Großschot hindurch gefädelt werden kann. Die Öse wird exakt über dem Hohlepunkt der Großschot (Travllerstab im Schiff) mit zwei Bohrungen in den Baum eingehängt. Zum Befestigen der Großschot biege ich mir einen Haken (Foto) der in den Baum eingehakt wird. Gegen umgewolltes Herausfallen wird mit Maurergummi (Baumarkt) ein Gummiring geknotet. Es helfen auch kleine O-Ringe.
Am Schothorn biege ich für beide Segel über einen 6 mm Rohr oder Stab mit 1mm Stahldraht einen Federhaken. Dieser braucht nicht mehr als 2 Windungen zu haben.
Um das Vorstag zu befestigen nehme ich gerne kleine „Karabiner“ aus dem Anglerladen und fädele sie durch eine kleine Bohrung am Baumende.
Bei der IOM Klasse sind nur einfach Pendelfocks zu gelassen. D.h., ca. 1/3 des Fockbaumes liegt vor dem Drehpunkt der Fock. Man kann hier auch noch mit Ausgleichgewichten (Bleigewichte-Anglerladen) arbeiten, damit die Fock bei leichten Vorwindkursen schneller in die Schmetterlingssegelstellung schwenkt. Ein auf eine dünnes Messinggrohr geklebtes Bleigewicht (10g), kann mit 2 O-Ringen oder Tape an der Spitze des Fockbaumes befestigt werden. Bei flachgehaltenem Rigg soll die Fock fast waagrecht ausgependelt sein.
Die Fockbaum - Decksverbindung ist sehr unterschiedlich. Ich bevorzuge eine kleine Aluschiene (KDH), da ich so später noch alle Optionen der Trimmung habe. Ein kleiner Haken (KDH) nimmt den Wirbel (Anglerladen) auf. Den Wirbel kann man wie die Schotführungen an den Bäumen mit kleinen dreieckigen Haken befestigen oder einfacher noch: Anknoten und mit Kleber sichern. Viele verzichten ganz auf den Wirbel und nehmen nur eine Schnur. Meine Erfahrung ist aber, das durch das Knoten es zu einem leichtem Drall in der Schnur kommen kann und das Segel, vor allem bei schwachem Wind lieber dem Drall als unseren Wünschen folgt.
Nicht vergessen werden darf für einen sauberen Segeltrimm eine Dirk am Fockbaum. Diese wird ähnlich wie das Vorstag vorne am Fockbaumende eingehakt und oben am selben Punkt wie die Fock befestigt. Zum Verstellen reicht ein Klemmschieber. Leider hat die Dirk gern die Angewohnheit sich in den Salingen zu verhaken. Deshalb hindert eine sehr dünne Kevlarschnur (Anglerladen) in Höhe der Salinge die Dirk vor dem Auswehen.
Damit die Großschot direkt unter ihren Anlenkpunkt am Grossbaum kommt, - wichtig damit der Grossbaum mitschiffs kommt aber nicht runtergezogen wird, sonst verändert der Schotzug den Twist im Segel- habe ich einen "Travellerstab" bis zum Rumpfboden durchgesteckt und ein Topteil (Schnurführung) einer Angelrute (Einzelware im Anglerladen) eingepasst. Um die Höhe zu variieren kann man den Travellerstab mit einem Splint höhenverstellbar bauen.
Fazit:
Beim Riggbau gibt es für alle hier vorgestellten Bautipps auch viele Fertigteile zu kaufen. Es gibt sogar ganze Riggbausätze. Die Riggs sehen zwar alle Top hinterher aus, aber das alles hat natürlich seinen Preis.
Meine Ideen hole ich mir auf Regatten, denn fast jedes Schiff in der IOM Szene hat kleine andere pfiffige Details. Ich habe auf meiner Homepage (siehe unten) versucht viele Details zu fotografieren, als Ideengrundlage für neue Detaillösungen. Bei jedem Rigg und Segel ändere ich kleine Details, aber nicht immer nur zum Besseren. ;)
Beim Riggbau gibt es für alle hier vorgestellten Bautipps auch viele Fertigteile zu kaufen. Es gibt sogar ganze Riggbausätze. Die Riggs sehen zwar alle Top hinterher aus, aber das alles hat natürlich seinen Preis.
Meine Ideen hole ich mir auf Regatten, denn fast jedes Schiff in der IOM Szene hat kleine andere pfiffige Details. Ich habe auf meiner Homepage (siehe unten) versucht viele Details zu fotografieren, als Ideengrundlage für neue Detaillösungen. Bei jedem Rigg und Segel ändere ich kleine Details, aber nicht immer nur zum Besseren. ;)