RC-Segeln

Deutsche Klassenvereinigung und Ausschuss RC-Segeln

Schärfegrad cp

Der Scharfegrad cp ist folgendermaßen definiert:
1983_mjkonstr_19
V = Volumen des eingetauchten Rumpfes (cm³)
AM = eingetauchte Hauptspantfläche (cm²)
LWL = Länge in der Wasserlinie (cm)

1983_mjkonstr_22Er charakterisiert die Völligkeit oder Schärfe der Rumpfenden im Vergleich zum Mittelschiff. Ein getauchter zylindrischer Körper mit gleicher Querschnittsfläche über die Länge hätte ein cp von eins. Schiffe mit zu den Enden hin stark verjüngten Querschnittsflächen haben immer Werte von cp kleiner als eins. Bei Modellsegeljachten sind Werte von cp = 0,45 bis cp = 0,7 möglich, dabei gelten die großen Werte für flachbodige, breite Rümpfe.

Bedeutung hat der Schärfegrad vor allen Dingen für den Wellenwiderstand, da dieser entscheidend von der Form der Rumpfenden abhängig ist. Bei niedrigen Geschwindigkeiten sind schlanke Rumpfenden von Vorteil, während bei höheren Geschwindigkeiten ein breites Heck für die Gleitfahrt und ein völliges Vorschiff zur Bildung des notwendigen dynamischen Auftriebs wünschenswert ist. Die Werte für den optimalen Schärfegrad in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit habe ich in Bild 11 wiedergegeben, dabei handelt es sich um eine aus verschiedenen Veröffentlichungen gemittelte Kurve. Abweichungen von diesen Werten bedeuten nun nicht, dass zum Beispiel ein Schiff mit einem cp von 0,53 eine Geschwindigkeit, für die der optimale cp -Wert 0,6 betragen würde, nicht erreichen könnte, vielmehr ist nur ein größerer Widerstand in Kauf zu nehmen. Um einen Anhaltswert für M-Jachten zu geben, folgende 3 Werte:

FLIPPER von Top cp = 0,58
KALAMOUN Eigenkonstruktion cp = 0,56
CONCEPT 80 III von Ries cp = 0,51